Schlepper bereiten neue Routen nach Italien vor

Nach Schließung der Balkanroute steigt die Nachfrage nach neuen Wegen nach Europa.

Nach Schließung der Balkanroute für Flüchtlinge bereiten Schlepper nach einem Zeitungsbericht neue Routen über das Mittelmeer nach Italien vor. Wie Recherchen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS.) ergaben, soll das Geschäft in der ersten Aprilwoche in großem Stil beginnen.

Ausgangspunkte für Überfahrten mit Fischkuttern und kleinen Handelsschiffen sollen der türkische Badeort Antalya, die türkische Stadt Mersin nahe der syrischen Grenze und die griechische Hauptstadt Athen sein. Die Flüchtlinge würden angewiesen, unter Deck zu bleiben, bis die Schiffe internationale Gewässer erreichten, heißt es unter Berufung auf Schlepper, deren Handynummern bei Facebook stünden.

Eine Fahrt koste zwischen 3.000 und 5.000 Euro. Manche Schlepper wollten zwei Fahrten wöchentlich anbieten, einer habe vor, bis zu 200 Personen in ein Schiff zu zwängen. Die Fahrt sei deutlich teurer, als von der Türkei aus auf die griechischen Inseln in der Ägäis überzusetzen. Aber wer jetzt noch auf den griechischen Inseln ankommt, wird wieder in die Türkei zurückgeschickt. Die Nachfrage nach neuen Routen steige seit Wochen, heißt es.

Schleppernetz in Kos aufgeflogen

Griechische Sicherheitskräfte haben unterdessen auf der Ferieninsel Kos sechs Männer festgenommen, die als Mitglieder einer Schlepperbande gelten. Es seien mehrere gefälschte Dokumente griechischer Behörden sowie Geräte sichergestellt worden, mit denen Personalpapiere gefälscht werden können.

"Die Festgenommenen sind Ausländer und sind allen Anzeichen nach Mitglieder einer Menschenschlepperbande, die Migranten aus der Türkei nach Griechenland und damit in die EU bringt", sagte ein Offizier der Küstenwache am Sonntag.

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