Putin straft den Westen ab - und Orban hört still zu

Putin straft den Westen ab - und Orban hört still zu
„Wir wurden belogen“: Putin wettert gegen die NATO und spricht von Krieg – während Ungarns Premier Orbán neben ihm steht. Das ist ein höhnisches Signal.

Das war ein Auftritt mit einer deutlichen Botschaft: Russlands Präsident Wladimir Putin äußerte sich am Dienstag erstmals seit Dezember öffentlich zur Ukraine-Krise – und nicht nur was er sagte, war dabei bemerkenswert, sondern auch, neben wem er da polterte.

Mit Ungarns Premier Viktor Orbán stand nicht nur ein Vertreter der EU, sondern auch der NATO neben dem Kremlchef – und der war auffallend still, als Putin zum Rundumschlag ausholte. Die USA wollten Russland „in einen Krieg ziehen“, um Sanktionen durchsetzen zu können, mutmaßte Putin etwa; zudem beklagte er, dass der Westen die russischen Forderungen nach einem Rückbau der europäischen Sicherheitsarchitektur auf den Stand von 1997 nicht nachkommen wollte. „Unsere Befürchtungen wurden ignoriert“, sagte Putin – und: „Wir wurden belogen.“ Denn angeblich habe die NATO Russland ja nach dem Zerfall der UdSSR versprochen, sich nicht Richtung Osten auszubreiten. Eine Erzählung, die der Kreml seit Langem verbreitet, die aber von Historikern nicht geteilt wird.

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