"Schlag gegen Militärführung": Putins Generalstabschef angeblich verwundet

"Schlag gegen Militärführung": Putins Generalstabschef angeblich verwundet
Walerij Gerasimow ist Putins wichtigster General - er soll bei Isjum verletzt worden sein. Das wäre das eine ordentliche Niederlage für Russland.

Wenn die Meldung stimmt, wäre das für Moskau eine höchst unerfreuliche Nachricht: Walerij Gerasimow, Russlands Generalstabschef, soll bei einem ukrainischen Angriff auf Stellungen in der umkämpften Stadt Isjum im Donbass verwundet worden sein. 

Der Angriff soll bereits am Samstag erfolgt sein, wie ein Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Heraschtschenko, am Sonntag via Nachrichtenkanal Telegram berichtete. Dabei sei gezielt das Quartier des russischen Armeestabs beschossen worden sein, mehrere Menschen seien getötet worden - darunter auch ranghohe Offiziere, so Heraschtschenko. 

Bestätigung dafür gibt es aus Russland keine. Das ist aber nicht weiter überraschend, weil der Kreml derartige Nachrichten aus der Ukraine ohnehin nicht kommentiert. Es gibt auch keinerlei Berichterstattung in russischen Medien. Ukrainische Medien, unter anderem Kriegsreporter wie Aleksandr Schulman, berichten über den Vorfall, demnach soll Gerasimow am rechten Bein durch einen Splitter verwundet worden sein, er soll sich aber keine Knochenbrüche zugezogen haben. Allerdings soll die Verletzung den Generalstabschef veranlasst haben, die Frontlinie zu verlassen und zurück nach Russland zu reisen.

"Schlag gegen Militärführung": Putins Generalstabschef angeblich verwundet

"Schlag gegen oberste militärische Führung"

Gerüchte, dass Gerasimow im Kriegsgebiet sei, um die Offensive im Donbass zu befehligen, gibt es seit einigen Tagen. Ein Aufenthalt an der Front ist ungewöhnlich, da die ranghöchsten Mitglieder der Armee zumeist nicht in Kriegsgebieten anwesend sind. Warum Gerasimow dort gewesen sein könnte, darüber wird viel spekuliert - Beobachter halten es für möglich, dass Putin ihn als "Sündenbock" für die schlecht laufende Donbass-Offensive verantwortlich machen will. 

Thomas Riegler, der in Graz am Austrian Center for Intelligence, Propaganda and Security Studies forscht, schrieb dazu auf Twitter, dass dies jedenfalls ein heftiger Schlag für die russische Führung sei - vergleichbar mit dem Abschuss des japanischen Admirals, der den Angriff auf Pearls Harbour zu verantworten hatte.

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