Russische Journalistin Owsjannikowa erneut festgenommen

Russische Journalistin Owsjannikowa erneut festgenommen
Gegen Owsjannikowa seien Ermittlungen wegen der "Verbreitung von Falschinformationen" über die russische Armee eingeleitet worden.

Die durch eine Protestaktion im russischen Fernsehen bekannt gewordene TV-Journalistin Marina Owsjannikowa gerät verstärkt ins Visier der russischen Behörden. Am Mittwoch wurde sie erneut festgenommen. Gegen Owsjannikowa seien Ermittlungen wegen der "Verbreitung von Falschinformationen" über die russische Armee eingeleitet worden, sagte ihr Anwalt Dmitri Sachwatow der Nachrichtenagentur AFP.

Hausdurchsuchung

Seit Ende Juli wurde die zweifache Mutter bereits zwei Mal wegen "Diskreditierung" der Armee zu Geldstrafen verurteilt. Die Urteile bezogen sich insbesondere auf Veröffentlichungen in Onlinenetzwerken, in denen die Journalistin die Militäroffensive in der Ukraine kritisierte.

International bekannt wurde Owsjannikowa, als sie Mitte März während einer Live-Sendung eines staatlichen TV-Senders hinter der Nachrichtensprecherin auftauchte und ein gegen den Militäreinsatz in der Ukraine gerichtetes Protestplakat in die Kamera hielt. Die russischen Behörden, die bereits seit Jahren gegen Regierungskritiker vorgehen, haben seit Beginn der Militäroffensive ihr strafrechtliches Vorgehen noch einmal deutlich verschärft.

Wie Owsjannikowas Anwalt auf dem Nachrichtendienst Telegram zuvor mitteilte, wurde das Haus seiner Mandantin durchsucht, und es wurden strafrechtliche Ermittlungen gegen Owsjannikowa eingeleitet. Hintergrund seien russische Gesetze, die die Verbreitung von Falschmeldungen über die russische Armee unter Strafe stellen.

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