"Russians go home!": Exil-Russen verlassen Georgien

Sticker mit einem Schwein in der russischen Nationalflagge. Das Schwein ist durchgestrichen.
Georgiens Hauptstadt Tbilisi wurde zur zweiten Heimat russischer Kriegsgegner. Jetzt ziehen viele weiter.

Von Raphael Bossniak

"Alexei, wir geben nicht auf", rufen Demonstranten Mitte Februar in Tbilisi. Blumen und Kerzen sammeln sich am Freitag vor dem russischen Sektionsbüro in Georgiens Hauptstadt. Über 1000 Russen demonstrieren hier nach dem Tod von Putin-Gegner Alexej Nawalny. „Es gab keine Mikros. Die Leute haben einfach geschrien und geweint“, erzählt Nina Aleksa von der Stiftung Free Russia, die russische Neuankömmlinge berät.

Dass diese Demo durch die Innenstadt von Tbilisi zieht, ist eine Ausnahme, erzählt Aleksa. „Normalerweise ist es nicht sicher genug für uns.“ Russen sind in Georgien nicht mehr so willkommen wie noch vor zwei Jahren. Und das, obwohl hauptsächlich Kriegsgegner und Putin-Gegner nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine flüchteten. Georgien lockte mit einer visafreien Einreise, viele kannten das touristische Kaukasusland schon aus zahlreichen Urlauben. Über eine Million Russen überquerten im ersten Kriegsjahr 2022 die Grenze. Die Mehrheit nutzte Georgien als Sprungbrett um weiter zu reisen, meistens in die Türkei. Doch 120.000 blieben.

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