Ruppiger Abgang aus der EVP - ganz im Orbán-Stil

Ungarns Premier Viktor Orban
Ungarns Premier kommt einem Rauswurf bei der Europäischen Volkspartei zuvor – und sucht im EU-Parlament für seine Mandatare eine neue politische Heimat

Schwächen zu zeigen, gehört nicht zum robusten politischen Stil eines Viktor Orbán. Und so trat Ungarns rechts-nationalistischer Premier am Mittwoch die Flucht nach vorne an:

„Ich informiere Sie hiermit, dass die Fidesz-Europaabgeordneten ihre Mitgliedschaft in der EVP-Fraktion beenden“, informierte Orbán den Fraktionsvorsitzenden der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, in einem Brief.

Unmittelbar davor hatte die Fraktion der Bürgerlichen im EU-Parlament eine neue Geschäftsordnung beschlossen. Diese hätte es der EVP-Fraktion erstmals ermöglicht, Schritte für einen Rauswurf ihres ungarischen Problemmitgliedes zu setzen. Dem kam Orbán zuvor – und beendete damit ein schon fast zehnjähriges Beziehungsdrama zwischen EVP-Fraktion und der Orbán-Truppe.

In der Parteienfamilie der EVP ist die Mitgliedschaft des Fidesz bereits seit zwei Jahren suspendiert.

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