Republikanerin Nikki Haley will erste US-Präsidentin werden
Die prominente Republikanerin Nikki Haley hat ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2024 verkündet. Es sei an der Zeit für eine neue Generation von Führungskräften, sagte die frühere UN-Botschafterin und Gouverneurin von South Carolina am Dienstag in einem Video.
Haley ist damit die erste Kandidatin, die gegen Donald Trump ins Rennen geht. Die 51-Jährige muss sich nun bei parteiinternen Vorwahlen gegen den früheren US-Präsidenten durchsetzen, der seine Kandidatur bereits angekündigt hat.
„Manche Menschen schauen auf Amerika und sehen die Verwundbarkeit, die sozialistische Linke sieht eine Gelegenheit, die Geschichte neu zu schreiben“, sagte Haley in dem Video. China und Russland seien auf dem Vormarsch und glaubten, dass die USA schikaniert und herumgeschubst werden könnten.
Haley machte deutlich, dass sie sich nichts gefallen lassen wolle. „Und wenn du zurücktrittst, tut es ihnen mehr weh, wenn du Absätze trägst.“
"Man muss nicht 80 sein"
Die Politikerin mit indischen Wurzeln sieht sich als Vertreterin einer neuen Generation, die künftig die Geschicke der USA führen sollte. „Ich denke nicht, dass man 80 Jahre alt sein muss, um ein Anführer in Washington D.C. zu sein“, sagte sie kürzlich im konservativen Nachrichtensender Fox News.
Der Satz kann als Seitenhieb auf den 80-jährigen Präsidenten Joe Biden, aber natürlich auch auf den 76-jährigen Trump verstanden werden. Derzeit deutet Einiges darauf hin, dass es 2024 ein neues Duell zwischen den beiden betagten Rivalen geben könnte.
Trump hatte im vergangenen November als erster Republikaner seine Präsidentschaftskandidatur verkündet. Andere konservative Politiker mit Präsidentschaftsambitionen verharren derzeit noch in Lauerstellung - sicherlich auch aus Angst, sich zur Zielscheibe von Attacken des bei der Basis noch enorm populären Ex-Präsidenten zu machen.
In Umfragen zum potenziellen Bewerberfeld der Republikaner für 2024 liegt Haley mit einstelligen Prozentzahlen weit abgeschlagen hinter Trump, Floridas Gouverneur Ron DeSantis und dem früheren Vizepräsidenten Mike Pence. Die mit einem Nationalgarde-Offizier verheiratete zweifache Mutter hat damit bestenfalls Außenseiterchancen.
Wortgewaltig
Es war Trump, der Haley zu internationaler Bekanntheit geführt hatte. Als Präsident machte er die damalige Gouverneurin von South Carolina Anfang 2017 zur Botschafterin bei den Vereinten Nationen in New York. Haley fiel auf dem diplomatischen Parkett mit klarer Kante und häufig undiplomatischer Sprache auf.
In der von weißen Männern geprägten Trump-Regierung war Haley, geboren 1972 als Nimarata Nikki Randhawa als Tochter indischer Einwanderer, eine Ausnahmeerscheinung. Ende 2018 gab sie den Botschafterposten in New York überraschend auf.
Ihr Verhältnis zu Trump war stets gespalten. Während des Präsidentschaftswahlkampfs 2016 unterstützte sie dessen Gegenkandidaten, erst Marco Rubio und dann Ted Cruz - und sagte über Trump, dieser stehe für „alles, was eine Gouverneurin sich nicht von einem Präsidenten wünscht“.
Nach ihrem Rücktritt als UNO-Botschafterin unterstützte sie immer wieder die Trump-Regierung, auch wenn sie nach der Kapitol-Erstürmung vom 6. Jänner 2021 kritische Worte über den Rechtspopulisten fand.
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