Nikki Haley: Die Republikanerin, die Trump herausfordern will

Nikki Haley: Die Republikanerin, die Trump herausfordern will
Die Anti-Rassistin und Ex-Gouverneurin von South Carolina will 2024 als Präsidentschaftskandidatin antreten. Wie stehen ihre Chancen?

aus Washington Dirk Hautkapp

Nikki Haleys Handicap ist ihr Ruf einer biegsamen Opportunistin – gerade was Donald Trump angeht, bisher Einziger auf der republikanischen Bewerber-Liste für die Präsidentschaftskandidatur 2024. Vor dessen Wahl 2016 versagte die nach eigener Beschreibung "stolze Tochter indischer Einwanderer" dem Rechtspopulisten die Gefolgschaft. Trump schoss damals rhetorisch massiv gegen Einwanderer und hofierte rechtsextreme Kreise. Wer sich nicht vom Ku-Klux-Klan distanziert, sagte Haley, könne nicht Präsident werden.

Zuvor hatte Haley mit einer politisch mutigen Aktion Bekanntheit gewonnen: Als ein weißer Rassist 2015 in einer Kirche in Charleston neun Schwarze bei einer Bibelstunde erschoss, ließ sie als Gouverneurin von South Carolina die am Kapitol des Bundesstaates wehende Konföderierten-Flagge, heute ein Symbol der Rechtsextremen, einholen. Der Attentäter hatte zuvor mit dem historisch aufgeladenen Stück Stoff auf Fotos posiert.

Nach dem Wahlerfolg der Republikaner war die Fundamental-Kritik an Trump jedoch vergessen: Haley (51) ließ sich von Trump als Quotenfrau in einem weitgehend weißen, männlichen Kabinett als Botschafterin bei den Vereinten Nationen installieren. Dort vertrat die studierte Expertin für Rechnungswesen loyal und ungefiltert die "America First"-Politik des Präsidenten.

Kommentare