Republikaner kreisen weiter um Trump

Republikaner kreisen weiter um Trump
Empörung über offensichtlich frei erfundene Storys über Biden und Vizepräsidentin Harris

Zuerst hätten sie einer Einwanderungswelle an der US-Südgrenze Tür und Tor geöffnet – und jetzt würden sie aus der auch noch Profit schlagen. Zahlreiche Spitzenvertreter der Republikanischen Partei empörten sich zu Beginn dieser Woche öffentlich über eine Geschichte im Boulevardblatt New York Post. Darin wurde berichtet, dass ein von US-Vizepräsidentin Kamala Harris verfasstes Kinderbuch an illegale Migranten verteilt würde, sobald sie die Grenze überschritten hätten – auf Staatskosten natürlich.

Reporterin kündigte

Die Politiker und dazu der konservative TV-Nachrichtensender Foxnews waren so damit beschäftigt, sich aufzuregen, dass sie anfangs nicht mitbekamen, dass sich die Story als frei erfunden entpuppte. Sie wurde umgehend gelöscht, und die Reporterin kündigte ihren Job.

Nicht der einzige Zwischenfall, der die aufgeheizte Stimmung bei den US-Republikanern seit der Niederlage bei den Wahlen im vergangenen November beschreibt. Ähnlich laut war das Wutgeheul, als Foxnews eine Geschichte über Joe Bidens Pläne brachte, den Rindfleisch-Konsum der Amerikaner zu beschränken. Mehr als ein Burger pro Monat sei da nicht mehr drin, wurde berichtet. Mit Sprüchen wie, „Joe bleib aus meiner Küche draußen“, meldeten sich republikanische Kongressabgeordnete zu Wort. Auch diese Geschichte aber war, wie mehrere US-Medien inzwischen aufgedeckt haben, im besten Fall grotesk übertrieben und beruhte auf einem aus dem Zusammenhang gerissenen Satz eines britischen Boulevardblatts.

Trump als Profiteur

Politischer Profiteur solcher Wutpropaganda ist weiterhin Ex-Präsident Donald Trump. Der hat sich zwar offiziell in seine Residenz in Florida zurückgezogen, zitiert aber regelmäßig hochrangige Vertreter der Partei dorthin und wird bei ausgesuchten öffentlichen Auftritten von Tausenden Anhängern gefeiert. Für den ehemaligen Vorsitzenden der Republikaner, Michael Steele, Grund für eine resignierende Analyse: „Wenn man keinen politischen Plan hat, macht man das, was man gut zu können glaubt: Spannungen und politische Spaltung provozieren.“

 

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