AfD: Rechte in der Krise suchen Anschluss bei radikalem Protest auf der Straße
Kaum Kontakte, Maskenpflicht, Gastro, Kino – seit mehr als drei Wochen ist in Deutschland alles dicht. Nur nicht in Kalkar (NRW). Dort treffen einander an diesem Wochenende 600 Delegierte und Gäste der AfD – als gäb’s kein Corona. Bürgermeisterin Britta Schulz findet das „schlichtweg unverantwortlich“. Die AfD bringe viele Bürger und Mitarbeiter der Stadt, die für den ordnungsgemäßen Ablauf sorgten, in Gefahr. Verhindern kann es die Stadt aber nicht. Die Corona-Schutzverordnung sieht für Parteiveranstaltungen Ausnahmen vor.
Dass die AfD ihren Parteitag nicht wie alle anderen digital abhält, sogar gegen die Maskenpflicht als Hygieneauflage klagte, kann als bewusstes Signal verstanden werden: Sie will sich an die Demonstranten im Milieu der „Querdenker“ anhängen.
So wie in den Wochen zuvor, wo AfD-Politiker deren T-Shirts mit Logo trugen, zu Demos aufriefen bzw. teilnahmen, Abgeordnete im Bundestag und in den Landtagen gegen die Maskenpflicht verstießen sowie Demonstranten in den Bundestag einschleusten, die Politiker anpöbelten.
Die Suche nach Verbündeten, ist ein Versuch, aus der Krise zu kommen. Die Partei stagniert in Umfragen bei unter zehn Prozent, selbst im Osten, wo sie Erfolge feierte, sinken die Werte. Mit ihrem bisherigen Thema – Kritik an der Flüchtlings- und Einwanderungspolitik – dringt sie kaum noch durch. Dafür mit internen Querelen um Führungspersonen mit rechtsextremen Kontakten und deren Macht innerhalb der Partei.
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