Reaktionen auf Amoklauf in Texas: Von McConaughey bis zum Papst

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Schauspieler McConaughey: "Wir müssen es besser machen", Basketball-Startrainer Kerr: "Ich habe es satt, ich habe genug!"

Nach dem Massaker an einer Grundschule in seiner texanischen Heimatstadt Uvalde hat Hollywoodstar Matthew McConaughey (52) mehr Einsatz im Kampf gegen Waffengewalt gefordert. Auch der US-amerikanische Basketball-Meistertrainer Steve Kerr von den Golden State Warriors hat mit einer emotionalen Rede auf das Verbrechen reagiert.

Ein 18 Jahre alter Angreifer hatte nach Angaben der Polizei am Dienstagmittag in der Volksschule in der Kleinstadt Uvalde das Feuer eröffnet. US-Medien zufolge wurden mindestens 19 Kinder und zwei Erwachsene getötet. Der Schütze sei von Beamten getötet worden.

Warriors-Coach Steve Kerr wurde auf der Pressekonferenz vor dem vierten Spiel der NBA-Halbfinals extrem emotional. "Wann werden wir etwas tun?", schrie Kerr in einer Pressekonferenz vor der Playoff-Partie bei den Dallas Mavericks am Dienstagabend (Ortszeit). "Ich habe es satt, ich habe genug!"

Kerr, als Spieler an der Seite von Michael Jordan Meister mit den Chicago Bulls, wollte nicht über Basketball reden. Sichtlich bewegt und zitternd sagte der 56-Jährige: "Ich bin es leid. Ich bin es so leid, hier aufzustehen und den zerstörten Familien da draußen mein Beileid auszusprechen." Immer wieder stockte Kerr die Stimme, mit der Hand schlug er mehrfach auf den Tisch.

Kerr forderte eine strengere Waffenkontrolle in den USA und richtete sich an 50 Senatoren, die das bisher verhindern würden. Der insgesamt achtmalige NBA-Champion spricht sich bereits seit längerem gegen Waffengewalt aus. Sein Vater war 1984 bei einem Terroranschlag in Beirut im Libanon erschossen worden.

McConaughey mit Twitter-Aufruf nach Amoklauf in seiner Heimatstadt

"Dies ist eine Epidemie, die wir in den Griff bekommen können, und unabhängig davon, auf welcher parteipolitischen Seite wir stehen, wissen wir alle, dass wir es besser machen können. Wir müssen es besser machen", schrieb Hollywood-Star Matthew McConaughey auf Twitter. Man müsse Maßnahmen ergreifen, damit niemand das erleben müsse, was die Eltern in Uvalde und andere Angehörige davor durchgemacht hätten.

"Wieder einmal haben wir auf tragische Weise bewiesen, dass wir es nicht schaffen, verantwortungsvoll mit den Rechten umzugehen, die uns unsere Freiheiten gewähren", schrieb der Oscar-Preisträger von 2014 ("Dallas Buyers Club"). Im Vergleich zu Europa ist das Waffenrecht in den USA allgemein sehr lax. Befürworter berufen sich auf den 1791 verabschiedeten zweiten Verfassungszusatz, der es ihrer Ansicht nach den Amerikanern erlaubt, Waffen zu tragen. Initiativen zur Verschärfung des Waffenrechts auf Bundesebene scheiterten bislang.

Für jeden Amerikaner sei es nun an der Zeit, sich zu fragen: "Was ist es, das wir wirklich schätzen? Wie können wir das Problem beheben?", forderte der US-Schauspieler. "Wir können nicht noch einmal ausatmen, uns in Ausreden flüchten und diese tragische Realität als Status quo akzeptieren."

Der in Texas geborene und aufgewachsene McConaughey hatte sich im vergangenen Jahr zunächst für eine Kandidatur als Gouverneur in seinem Heimatbundesstaat ins Gespräch gebracht. Einige Monate später sagte er jedoch ab.

Papst fordert Ende von "wahllosem Waffenhandel"

Papst Franziskus hat sich bei der Generalaudienz am Mittwoch über das Massaker an einer Volksschule im US-Bundesstaat Texas erschüttert gezeigt. "Ich habe ein gebrochenes Herz", sagte das Kirchenoberhaupt. Er bete für die Opfer und Hinterbliebenen. "Es ist an der Zeit, dem wahllosem Waffenhandel ein Ende zu setzen! Wir sollten uns alle dafür einsetzen, damit solche Tragödien nie wieder vorkommen", forderte Franziskus am Ende der Generalaudienz.

Österreichs Beileid an die Freunde und Familien der Opfer drückte Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) per Twitter aus. Man sei "zutiefst geschockt und traurig", hieß es in dem Tweet.

Obama kritisiert US-Waffenlobby

Der frühere US-Präsident Barack Obama (60) hat nach dem Massaker an einer Volksschule in Texas den Angehörigen sein Beileid ausgesprochen und Wut über die Waffenlobby geäußert."Michelle und ich trauern mit den Familien in Uvalde", schrieb Obama auf Twitter. "Sie erleben einen Schmerz, den niemand ertragen sollte." Er und seine Frau seien auch wütend, fügte der Demokrat hinzu und kritisierte in diesem Zusammenhang die oppositionellen Republikaner.

"Unser Land ist gelähmt, nicht durch Angst, sondern durch eine Waffenlobby und eine politische Partei, die keine Bereitschaft gezeigt haben, in irgendeiner Weise zu handeln, um diese Tragödien zu verhindern", betonte Obama.

Obama erinnerte an ein Massaker an der Volksschule Sandy Hook im Jahr 2012 und an eine weitere Tat in Buffalo, bei der ein Schütze diesen Monat in einem Supermarkt das Feuer eröffnet hatte. Es sei längst an der Zeit zu handeln, schrieb der Ex-US-Präsident. Dass Familien noch auf konkrete Maßnahmen warten müssten, sei eine weitere Tragödie. Michelle Obama (58) teilte den Post auf ihrem eigenen Twitter-Profil.

Clintons schlagen in dieselbe Kerbe

Die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton kritisierte die politische Pattsituation beim Vorgehen gegen Waffengewalt. Ex-US-Präsident Bill Clinton mahnte rasches Handeln an.

Gedanken und Gebete seien nicht genug, sagte Hillary Clinton. "Nach Jahren von nichts anderem werden wir nun zu einer Nation der gepeinigten Schreie", schrieb die Demokratin auf Twitter. "Wir brauchen einfach Parlamentarier, die bereit sind, die Plage der Waffengewalt in Amerika zu stoppen, die unsere Kinder umbringt."

Man schulden diesen Familien - und den Familien, die ähnliche Verluste erlitten haben, wie erst vergangene Woche in Buffalo - Taten, meinte ihr Ehemann Bill Clinton. Genug ist genug", twitterte der 75-Jährige. Die Amerikaner stimmten dem mit überwältigender Mehrheit zu.

Es sei nun an den gewählten Vertretern aller Parteien, vernünftige Maßnahmen zu finden, um die Sicherheit von Kindern und Gemeinden zu gewährleisten. "Propaganda und Paranoia haben uns zu lange davon abgehalten, uns hierbei gegenseitig zu helfen. Wir können es besser machen - und besser sein. Der Zeitpunkt zum Handeln ist jetzt", hieß es weiter.

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