Rave-Massaker in Israel: Wenn der Dancefloor zur Todeszone wird

Funeral for festival-goer Guez killed by Hamas near Gaza in Ashkelon
Beim Festival, bei dem 260 junge Menschen von Hamas-Kämpfern getötet wurden, standen Liebe, Respekt und Freiheit im Mittelpunkt. Alles, was radikale Islamisten abgrundtief hassen.

Gemeinsam tanzen, feiern, eine gute Zeit haben, den Alltag einmal zur Seite schieben. Deswegen geht man auf Partys, unter Leute, in die Diskothek, auf ein Musikfestival oder Konzert. Um zusammen eine gute Zeit zu haben, dafür sind vergangenes Wochenende etwa 3.500 Menschen in die israelische Negev-Wüste gepilgert. Dort wurde am Abend des 6. Oktober – etwa fünf Kilometer von der Sperranlage um den Gazastreifen entfernt - zum Open-Air-Rave geladen.

Unter dem Titel "Supernova Sukkot Gathering", benannt nach dem gleichnamigen jüdischen Feiertag (Laubhüttenfest), war vonseiten der Veranstalter - der Rave ist ein Ableger der Festivalreihe "Paralello Universo", die vor knapp 20 Jahren in Brasilien gegründet worden war - ein ausgelassenes Wochenende mit "Freunden, Liebe und unendlicher Freiheit" angekündigt worden. Und mit viel Musik von Goa- und Techno-DJs.

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Akribische Vorbereitung auf den Terrorangriff

Das Festival wurde nur zwei Tage vor Festivalbeginn auf das Areal bei Re’im verlegt, nachdem der ursprüngliche Veranstaltungsort ausgefallen war. Der Standort wurde den Teilnehmern erst wenige Stunden vor Veranstaltungsbeginn mitgeteilt, was bei solchen Open-Air-Events nichts Außergewöhnliches ist.

Die Hamas-Kämpfer, die sich im nur unweit vom Festivalgelände befindlichen Gazastreifen akribisch auf den Terrorangriff vorbereiteten, wussten natürlich davon und richteten mit Sonnenaufgang, als zu diesem Zeitpunkt am Festival noch getanzt wurde, 260 Besucher mit Granaten, Maschinengewehren und Panzerfäusten hin.

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Angriff auf den Lebensstil, die Werte der westlichen Welt

Mit diesem Angriff haben es die Terroristen auf die Zerstörung der westlichen Werte, auf die als dekadent geltende westliche Popkultur abgesehen, auf liberale und offene Gesellschaften, die als Sünde verteufelt werden. Die gezielte Stürmung des Open-Air-Festivals erinnerte an die tödliche Attacke im Jahre 2015 auf Gäste eines Konzertes der Band Eagles of Death Metal im Pariser Nachtclub Bataclan, bei der 89 friedliche Konzertbesucher von Islamisten ermordet wurden.

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