Die Angst vor dem "heißen Monat" Ramadan

Lichterverkauf in Deir al-Balah im Zentrum Gazas anlässlich Ramadan. Währenddessen kämpfen Israel und die Hamas weiter.
Der muslimische Fastenmonat birgt angesichts des Krieges noch mehr Eskalationspotenzial als sonst. Hoffnungen auf eine Feuerpause schwinden.

aus Tel Aviv Norbert Jessen

Kurz vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan sollte in der Jerusalemer Altstadt eigentlich dichtes Käufergedränge herrschen. Doch wenn im Gazastreifen die Zahl der Toten von Tag zu Tag steigt, sinkt in Jerusalem die Kauflust. Nur wenige Mondsichel-Girlanden flackern in den dunklen Gassen, einige Geschäfte sind geschlossen.

Mit "heißer Monat" lässt sich "Ramadan" übersetzen, in dem die Menschen vom Morgengrauen bis zum Abend fasten, in Freude und Frieden mit den Nachbarn. Wird dieser Frieden gestört, kann es ein hitziger Monat werden. Vor allem neben dem "geschichtsträchtigsten Quadratkilometer der Welt", wie es oft heißt: Jerusalem, auf Arabisch "Al-Quds". Hier steht die den Muslimen heilige "ferne Moschee", die Al-Aqsa. Auf dem biblischen Tempelberg, dem heiligsten Ort der Juden, dem "Kodesch Hakodaschim". Schon in biblischen Zeiten war er Krieg und Eroberungen ausgesetzt.

Vor allem im Ramadan ist der Ort stets Ausgangspunkt blutiger Unruhen.

Kommentare