Montenegro: Putsch-Ermittlungen gegen Politiker

Mitglieder der Demokratischen Front sollen seit Anfang 2016 der Putschistengruppe angehört haben.

Die montenegrinische Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen zwei Oppositionspolitiker eingeleitet, die mit dem gescheiterten Putschversuch vom 16. Oktober 2016 in Verbindung gebracht werden, wie Medien in Podgorica am Freitag meldeten.

Die Mitglieder der Demokratischen Front, Andrija Mandic und Milan Knezevis, stünden unter dem Verdacht, seit Anfang 2016 der Putschistengruppe angehört zu haben, erklärte die Staatsanwaltschaft. Die Gruppe war von zwei russischen Staatsbürgern, mutmaßlichen Geheimdienst-Mitarbeitern, gebildet worden.

Die beiden Oppositionspolitiker hatten laut der Staatsanwaltschaft die Aufgabe, Personen anzuheuern, die bereit wären, an der Vorbereitung und der Durchführung von Straftaten (Putschversuch) teilzunehmen, berichtete der TV-Sender RTCG.

Der montenegrinische Sonderstaatsanwalt Milivoje Katnic hatte im Februar staatliche russische Organe beschuldigt, an den Vorbereitungen des Umsturzversuches in der Wahlnacht im vergangenen Oktober beteiligt gewesen zu sein. Die Putschisten - mittlerweile gibt es 25 Tatverdächtige - sollen eine Besetzung des Parlaments und die Ermordung des damaligen Premiers Milo Djukanovic geplant haben. Der Putschversuch war durch die Festnahme von 20 Serben, vermeintlichen Putschisten, am Vorabend der Wahlen in Podgorica vereitelt worden.

Die seit 1991 regierende Demokratische Partei der Sozialisten (DPS) von Djukanovic hatte die Parlamentswahlen gewonnen.

Russland hatte im Vorjahr mit großem Unmut auf die Einladung der NATO an Montenegro reagiert, sich der Allianz anzuschließen.

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