Putin wirft Ausland Unterstützung von Terroristen vor

Putin wirft Ausland Unterstützung von Terroristen vor
Russlands Präsident Putin hat bei einer Gedenkveranstaltung für die Opfer einer Massengeiselnahme vor 20 Jahren schwere Vorwürfe gegenüber dem Ausland erhoben.

"Wir wissen sehr gut, dass aus dem Ausland nicht nur versucht wurde, das ungeheure Verbrechen zu rechtfertigen, sondern dass von dort den Terroristen auch jegliche Hilfe geleistet wurde: moralische, politische, informative und finanzielle", sagte Russlands Präsident Wladimir Putin in der Kleinstadt Beslan im russischen Nordkaukasus.

Putin übt Kritik

Er präzisierte nicht, aus welchem Land genau die Geiselnehmer damals Hilfe bekommen haben sollen. Allerdings geht aus dem Kontext hervor, dass der Kremlchef vor allem die Ukraine im Sinn hatte. So sprach Putin von "Feinden Russlands", gegen die das Land auch heute noch kämpfen müsse. 

Nun würden sie Verbrechen im Gebiet Kursk und im Donbass verüben. Doch genauso wie damals gegen die Terroristen werde Russland heute auch gegen die "Neonazis" siegen, versicherte der 71-Jährige.

Am 1. September 2004, dem ersten Schultag des Jahres in Russland, nahmen in der Stadt Beslan mehr als 30 Islamisten in einer Schule über 1100 Kinder, deren Eltern und Lehrer tagelang in Geiselhaft. 

Die Terroristen forderten unter anderem die Freilassung tschetschenischer Gefangener. Bei der Erstürmung der Schule kamen 334 Geiseln ums Leben, darunter 186 Kinder. Viele ehemalige Geiseln sind Invaliden. Die Verantwortung für die Tat übernahm der tschetschenische Terrorist Schamil Bassajew, der 2006 getötet wurde.

Die Schule in Beslan soll nach einer dreijährigen Renovierung nun als "kulturell-patriotisches Zentrum" neu eröffnet werden. Putin besuchte sie vor der offiziellen Eröffnung. Putins Aussagen zu der angeblichen Unterstützung der Terroristen aus dem Ausland dient vor dem Hintergrund des derzeitigen russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wohl auch dazu, die eigene Bevölkerung hinter sich zu scharen.

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