Putin: Russland strebt nicht nach Imperium

Putin: Russland strebt nicht nach Imperium
Er wolle entgegen westlicher Spekulationen nicht das alte russische Reich wiederbeleben, sagte der Kremlchef.

Russland strebt nach den Worten von Präsident Wladimir Putin nicht nach der Wiedererrichtung eines Imperiums. „Das entspricht absolut nicht der Wirklichkeit“, sagte Putin am Dienstag im Kreml.

Moskau habe die „Spekulationen“ zu dem Thema gesehen, „dass Russland das Reich in den imperialen Grenzen wiedererrichten“ wolle, sagte Putin. Er hatte zuvor die „Volksrepubliken Luhansk und Donezk“ als unabhängige Staaten anerkannt.

Bei einer Fernsehansprache hatte Putin am Montag erklärt, dass die Ukraine ihre Existenz dem russischen und dem kommunistischen Imperium der Sowjetunion zu verdanken habe. Er stellte auch die Staatlichkeit der Ex-Sowjetrepublik infrage.

Im Westen gibt es seit langem Vorwürfe, Putin wolle aus einem Phantomschmerz der verlorenen Großmacht heraus ein neues Imperium wie zu Sowjet- oder zu Zarenzeiten schaffen. Er wies das nun erneut zurück - bei einem Treffen mit dem aserbaidschanischen Staatschef Ilham Aliyev.

Der ölreiche Südkaukasusstaat Aserbaidschan am Kaspischen Meer gehörte einst auch zu dem Imperium. „Nach dem Zerfall der Sowjetunion hat Russland alle neuen geopolitischen Realitäten anerkannt und arbeitet, wie Sie wissen, an der Festigung der Zusammenarbeit aller Länder, der unabhängigen Staaten, die auf dem postsowjetischen Gebiet hervorgegangen sind“, sagte Putin.

Die vor 100 Jahren gegründete Sowjetunion zerfiel vor 30 Jahren. Putin äußerte erneut sein Bedauern, dass sich die Ukraine nach einem blutigen Umsturz und einer gewaltsamen Machtübernahme von dieser Zusammenarbeit mit Russland verabschiedet habe.

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