Putins zynische "Friedensbotschaft"

Putins zynische "Friedensbotschaft"
Zwei Männer, eine Meinung: In Tucker Carlsons Interview darf sich Wladimir Putin als allwissender, freundlicher Herrscher präsentieren. Doch seine Botschaft ist vergiftet – und die perfekte Wahlhilfe für die Republikaner.  

Der Tisch ist ein Symbol, das kennt man ja schon aus der Zeit vor dem Krieg. Damals war es der weiße, meterlange Marmor-Tisch, der Putin von den westlichen Staatschefs trennte. Diesmal steht da nur ein kleiner Beistelltisch, und auf den legt der Kremlchef gleich zu Beginn des Gesprächs seine Uhr. Die Botschaft: Für Dich habe ich habe Zeit.  

Der Mann, der ihm gegenübersitzt, ist auch ein guter Zuhörer, ganz anders als die anderen Fragensteller aus dem Westen. Tucker Carlson sitzt ja auch nur deshalb da: Der ehemals berühmteste Fox-Journalist, der seinen Job wegen seiner Liebe zu Verschwörungstheorien verloren hat, wird in Russland seit Langem zum einzigen glaubwürdigen US-Reporter stilisiert.

Das Staats-TV zeigt seine Shows, die seit seinem Rauswurf auf X abhält,  und seit er vor ein paar Tagen in Moskau ankam, wurde  jeder seiner Schritte dokumentiert –  zuerst Einreise, dann Ballett im Bolschoi, später Burger beim russischen McDonald’s-Imitat.

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