Putin-Freund restauriert Basilika in Rom, Gemeinde in Verlegenheit

Putin-Freund restauriert Basilika in Rom, Gemeinde in Verlegenheit
Stadt verzichtet wegen umstrittenen Sponsors auf Zeremonie zum Abschluss der Renovierung

Die Renovierungsarbeiten des Kirchenschiffs der Basilika Ulpia im Herzen Roms, die vor fast 2000 Jahren unter Kaiser Trajan erbaut wurde, sind nach drei Jahren abgeschlossen worden. Gesponsert wurden sie vom usbekischen Tycoon und Putin-Freund Alischer Usmanow, der 1,5 Millionen Euro für die Restaurierung locker gemacht hat.

Sanktionierter Oligarch

Usmanows Name steht auf einem Schild unter der Trajan-Säule als Mäzen, der die Restaurierung ermöglicht hat. Dies bringt die Gemeinde Rom in Verlegenheit. Auf eine offizielle Feier am Ende der Restaurierung wurde wegen des umstrittenen Sponsors verzichtet, berichtete die römische Tageszeitung La Repubblica am Donnerstag.

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Usmanow hatte bereits in den vergangenen Jahren 500.000 Euro für die Renovierung des Kapitolinischen Museums in Rom locker gemacht. Er hatte auch 200.000 Euro für die Restaurierung des Dioskurenbrunnens auf dem Quirinal-Hügel gespendet. Nach Ausbruch des Ukraine-Konflikts wurden russische Besitztümer beschlagnahmt und Konten eingefroren. Eine Villa Usmanows auf Sardinien wurde konfisziert. Zu Beginn der Corona-Pandemie hatte Usmanow der Region Sardinien eine halbe Million Euro gespendet.

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Mit einer Größe von 60 mal 180 Metern ist die Basilika Ulpia eine der größten Gebäude im alten Rom. Die über drei Eingänge verfügende Basilika ist nur in Resten erhalten. Sie entstand gemeinsam mit den anderen Gebäuden des Trajansforums in der Zeit zwischen 107 und 113 unter Kaiser Trajan.

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