Razzia gegen russischen Oligarchen am Tegernsee
Im Zusammenhang mit EU-Sanktionen infolge des Ukraine-Kriegs haben deutsche Behörden erneut Immobilien eines russischen Oligarchen in Bayern durchsucht. Beamte von Zollfahndung, Steuerfahndung und Bundespolizei hätten mehrere Objekte im Großraum München und am Tegernsee auf der Grundlage von Gerichtsbeschlüssen durchsucht, teilte die Zentralstelle für Sanktionsdurchsetzung (ZfS) des Zolls am Donnerstag mit.
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Unter anderem wurden aus der Villa am See in Rottach-Egern mehrere hochwertige Fahrzeuge der Luxusklasse abtransportiert, wie dpa-Reporter berichteten. Ziel der Aktion seien Besitztümer des Geschäftsmanns Alischer Usmanow, sagte eine mit den Ermittlungen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters.
Von der Anwaltskanzlei, die Usmanow in Deutschland vertritt, war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Die EU wirft Usmanow vor, er habe die Ukraine destabilisierende Politik der russischen Regierung aktiv unterstützt. Der 70-Jährige mit Firmenbeteiligungen in verschiedenen Branchen sei einer der vom russischen Präsidenten Wladimir Putin besonders favorisierten führenden Geschäftsleute.
Die ZfS verwies auf eine Sanktionsliste der EU, derzufolge sämtliche Gelder und Ressourcen, die Eigentum oder Besitz dieser Person sind oder von dieser gehalten oder kontrolliert werden, eingefroren sind und damit nicht veräußert werden dürfen. Bei entsprechenden Anhaltspunkten ermittle die ZfS und veranlasse je nach Ergebnis weitere Schritte wie etwa eine Sicherstellung. Dafür sei eine "Sonderkommission Matrjoschka" gebildet worden.
Bereits im September des vergangenen Jahres hatten deutsche Strafverfolgungsbehörden ein Anwesen Usmanows in Rottach-Egern am Tegernsee durchsucht. Damals ging es in erster Linie um den Vorwurf der Geldwäsche und der Steuerhinterziehung.
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