Putin: Explosion in St. Petersburg war Terror

Putin spricht von Terrorakt
Russisches Antiterror-Komitee übernimmt die Ermittlungen. Mindestens 13 Menschen sind verletzt worden. Bilder aus Überwachungskamera zeigen mutmaßlichen Täter.

Die Explosion in einem Supermarkt in St. Petersburg am Mittwochabend ist ein "Terrorakt" gewesen. Dies teilte der russische Präsident Wladimir Putin am Donnerstag in Moskau mit. Das Nationale Antiterror-Komitee (NAK) übernahm die Ermittlungen. Seinen Angaben zufolge hatte die Bombe eine Sprengkraft, die "200 Gramm TNT gleichkommt". Nach neuesten Angaben wurden 13 Menschen verletzt.

"Gestern ist in St. Petersburg eine terroristische Tat verübt worden", sagte der russische Präsident. Laut den Ermittlern wurde die Explosion in dem Supermarkt der Kette Perekrjostok durch eine selbst gebaute Bombe herbeigeführt worden, die in einem Schließfach deponiert gewesen sei.

Formell keine Ermittlungen wegen Terrorverdachts

Zunächst war von zehn Verletzten die Rede. Die Ermittler hatten zunächst erklärt, es werde keine Spur ausgeschlossen, Ermittlungen wegen Terrorverdachts wurden aber formell vorerst nicht eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft hatte am Mittwochabend erklärt, es werde wegen versuchten Mordes ermittelt.

Putin: Explosion in St. Petersburg war Terror
An interior view of a supermarket is seen after an explosion in St Petersburg, Russia, in this photo released by Russia’s National Anti-Terrorism Committe on December 28, 2017. National Anti-Terrorism Committe/Handout via REUTERS ATTENTION EDITORS - THIS IMAGE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. NO RESALES. NO ARCHIVE.

Die Website Fontanka.ru veröffentlichte am Donnerstag Bilder einer Überwachungskamera aus dem Supermarkt. Darauf war ein Mann in einer Kapuzenjacke mit einem offenbar schweren Rucksack zu sehen, der das Geschäft anschließend ohne den Rucksack wieder verließ.

16 Tote bei U-Bahn-Anschlag

Im April waren bei einem Bombenanschlag in der U-Bahn von St. Petersburg 16 Menschen getötet und dutzende weitere verletzt worden. Zu der Tat bekannte sich eine Gruppe aus dem Umfeld des Terrornetzwerks Al-Kaida. Im Juli meldete der russische Inlandsgeheimdienst FSB die Festnahme von sieben Verdächtigen wegen Vorbereitung von "Terrorakten" in St. Petersburg.

Fußball-WM auch in St. Petersburg

Mitte Dezember hatte Präsident Putin mitgeteilt, seine Sicherheitskräfte hätten dank Informationen des US-Geheimdienstes CIA Anschläge in St. Petersburg verhindern können. Die Heimatstadt des Präsidenten, der sich im März der Wiederwahl stellt, gehört zu den Austragungsorten der Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr. Russische Behörden hatten sich in den vergangenen Monaten gescheut, Terroranschläge als solche einzustufen, auch wenn es klare Hinweise dafür gab.

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