Protest: Tibeter zündet sich selbst an

Buddhistische Mönchs-Novizen
Präsident der Exilregierung Tibets spricht von "verzweifelter Botschaft" gegen China.

Erneut hat sich ein Tibeter selbst angezündet und ist dabei ums Leben gekommen. Die exiltibetische Regierung geht davon aus, dass der etwa 30 Jahre alte, frühere Mönch gegen die chinesische Herrschaft in dem Hochland protestieren wollte.

"Wir können sicher sagen, dass sein Schritt eine verzweifelte Botschaft an die chinesische Regierung über die schlimme Situation für die Tibeter in Tibet ist", sagte der Präsident der in Dharamsala in Indien ansässigen Exilregierung, Lobsang Sangay, bei einer Gebetsstunde.

Sechste Selbstanzündung in diesem Jahr

Der Konpe genannte ehemalige Mönch des Kirti-Klosters habe sich am Samstag auf der Straße von Aba (Tibetisch: Ngaba) angezündet und sei am nächsten Morgen seinen schweren Verletzungen erlegen, berichteten exiltibetische Gruppen. Auf einem Video von der Tat sei im Hintergrund eine Frau zu hören gewesen, die nach dem Dalai Lama, dem religiösen Oberhaupt der Tibeter, gerufen habe.

Es war nach exiltibetischen Angaben der sechste Tibeter, der sich in diesem Jahr angezündet hat. Seit 2009 hat es demnach bereits 152 Selbstverbrennungen gegeben - ein Drittel davon allein im Gebiet von Aba. Aus Trauer und Solidarität mit der Familie hätten Restaurants und Geschäfte in der Stadt am 24. und 25. Dezember geschlossen gehabt. Der Vater sei festgenommen worden, hieß es weiter.

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