Prigoschin meldet sich erstmals zu Wort
Der Aufstand der russischen Söldnertruppe Wagner hat nach Ansicht ihres Chefs Jewgeni Prigoschin "schwerwiegende Sicherheitsprobleme" in Russland aufgezeigt. Prigoschin äußerte sich am Montag erstmals seit dem abgebrochenen Aufstand vom Wochenende in einer elfminütigen Audiobotschaft, in der seinen Aufenthaltsort nicht preisgab. Er betonte, er habe nicht die russische Führung stürzen wollen, sondern seine eigene Truppe retten wollen.
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Diese sei durch eine Eingliederung in die reguläre russische Armee bedroht gewesen, ergänzte er.
Er berichtete weiterhin, dass der Auslöser für den "Marsch der Gerechtigkeit" der Tod von 30 Wagner-Mitarbeitern nach angeblichen Angriffen des Verteidigungsministeriums war.
Ebenso meinte er, dass er den Tod der Piloten bedauere, die sich in den abgeschossenen Flugzeugen der Luftwaffe befanden. Es habe mehrere Tote bei Wagner gegeben, allerdings habe er keinen seiner Söldner gezwungen, mitzumarschieren.
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200 Kilometer von Moskau entfernt sei der Konvoimit Artillerie beschossen worden. Zu diesem Zeitpunkt habe der Präsident von Belarus, Alexander Lukaschenko, eine friedliche Lösung vorgeschlagen, woraufhin die Kolonnen umgekehrt seien.
In seiner Sprachnachricht erwähnte Prigoschin keine Vereinbarungen, die im Ergebnis der Verhandlungen getroffen worden waren.
Allerdings wird derzeit übereinstimmenden Medienberichten zufolge ein Lager für 8.000 Wagner-Kämpfer in Belarus, 200 Kilometer nördlich der ukrainischen Grenze errichtet.
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