"Grief is the price we pay for love": Pressestimmen zum Tod der Queen

"Grief is the price we pay for love": Pressestimmen zum Tod der Queen
Rund um den Globus gedenken Tageszeitungen der verstorbenen Queen Elisabeth II. auf der Titelseite.

Auf der ganzen Erde zollen Medien der verstorbenen Königin Großbritanniens auf dem Titelblatt Respekt. Was Zeitung zum Tod von Queen Elizabeth II. am Freitag schreiben und wie ihre Titelseiten aussehen:

Trauer im Vereinigten Königreich

Die Londoner Tageszeitung "The Telegraph", die zu den meistgelesenen im Land gehört, titelte mit einem Zitat der Queen "Grief is the price we pay for love" - Trauer ist der Preis, den wir für Liebe zahlen. Im Bericht zum Tod der Queen steht:

"Der Einfluss, den sie in ihrem ererbten Amt als Staatsoberhaupt ausübte, beruhte auf einer tief verwurzelten Zuneigung des Volkes, von der ein Politiker nur träumen kann. Die Königin erinnerte uns an unsere Vergangenheit, an die Kontinuität unserer nationalen Geschichte und an die Tugenden der Widerstandsfähigkeit, des Einfallsreichtums und der Toleranz, die sie geschaffen haben.

"Grief is the price we pay for love": Pressestimmen zum Tod der Queen

Wir sollten auch nicht vergessen, dass nicht nur das Vereinigte Königreich eine Monarchin verloren hat, sondern auch Australien, Kanada, Neuseeland und elf weitere überseeische Gebiete, die die Königin als Staatsoberhaupt behalten haben. Werden sie ohne sie dem Druck widerstehen können, Republiken zu werden? (...)

Die The Sun ist eine der auflagenstärksten Boulevard-Tageszeitungen im Vereinigten Königreich. Sie titelte  mit "We love you Ma'am" - übersetzt "Wir lieben Sie Majestät" auf schwarzem Hintergrund neben einem großen aktuellen Porträtfoto der englischen Königin. Sie widmet der Queen auch die Rückseite ihrer Ausgabe, auf der sie neben einem Porträt der Queen in jungem Alter das Statement von König Charles III. abgedruckt hat.

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Respekt vor der Hingabe der Queen in den USA

Die Washington Post, größte Tageszeitung in Washington D. C., dem Regierungssitz und der Hauptstadt der USA nennt die Queen auf ihrem Cover "A Pillar of duty and devotion" - eine Säule der Pflicht und Hingabe und berichtet, dass Großbritannien sich zwar darauf vorbereitet hatte, aber der Tod von Elisabeth II. trotzdem ein Schock war.

"Ihre Regentschaft auf Statistiken herunterzubrechen, würde ihren größeren Beitrag zur britischen Gesellschaft und unserem kulturellen Bewusstsein verfehlen. Stetig wie ihr allgegenwärtiges Profil auf Briefmarken und Münzen verkörperte die Königin die britische Selbstbeherrschung.(...) Während andere in der königlichen Familie sich lautstark zu ihren Privatleben und Meinungen äußerten - auch zu Regierungsangelegenheiten - stellte sie die Monarchie vor die Monarchin, gab der Pflicht den Vorrang vor persönlichen und familiären Interessen. (...)

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Letztlich war ihre praktizierte Unparteilichkeit ein Vorteil, der es ihr ermöglichte, zu einem Nationalismus ohne Parteilichkeit zu inspirieren. Ihr Engagement für den Dienst am Volk war lobenswert - umso mehr für die Dauer ihrer Regentschaft und die Führung, die sie in spaltenden Zeiten anbot. Die Beliebtheit und Langlebigkeit der Queen haben als einende Kraft gewirkt, selbst nachdem der Brexit Großbritanniens Bindung an Europa gelöst hat und sich auch die Bande gelockert haben, die die einzelnen Länder des Vereinigten Königreichs zusammenhalten. Die Monarchie - und Großbritannien - könnten sich ohne die Queen dramatisch verändern."

Zitate aus Spanien

El Mundo, die zweitgrößte spanische Tageszeitung mit Sitz in Madrid titelte zum Tod der Queen "La Reina más grande Isabel II." - Die größte Königin Elisabeth II. und einem Zitat der Queen "Por mi parte no me importa la muerte, pues todos los hombres son mortales." - Mich persönlich kümmert der Tod nicht, denn alle Menschen sind sterblich.

 

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Im Bericht schrieb El Mundo: "Es ist schwierig, die historische Dimension einer so gigantischen Figur wie Elizabeth II. zu erfassen (...) Es war ihr persönliches Prestige, das die Krone stützte, als Skandale ihre eigene Familie erschütterten, insbesondere die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen gegen ihren Sohn Prinz Andrew. (...)

Es ist nun die Zeit ihres geduldigen Sohnes Charles, der im Alter von 73 Jahren den Thron besteigt. Hoffen wir, dass das Beispiel seiner Mutter ihm dabei helfen wird, das Vereinigte Königreich in diesem stürmischen 21. Jahrhundert mit der gleichen Gewissheit und Sicherheit zu führen."

Für Ungarn eine Herrscherin der alten Welt

Die ungarische Tageszeitung Magyar Nemzet schreibt über die verstorbene Queen:

"Den Lebensweg der verstorbenen Königin hat die Demut, die Arbeit und das Pflichtbewusstsein bestimmt. Denn sie war die Herrscherin der alten Welt. In ihrer Person hat die ganze Welt die Briten wirklich verehren können, die nie Knechte sein konnten (...). Sie hat nicht ganz in diese sehr schmutzige, von falschen und entstellten Nachrichten volle Facebook-Welt gepasst. Mit dem Tod von Elizabeth II. ist ein sehr wichtiges Bindeglied zwischen dem Alten und dem Neuen verschwunden. Prinz Charles - der schon König ist, wie merkwürdig das auch klingen mag - ist schon ein Moderner, über ihn ist in seinem bereits langen Leben schon alles gesagt worden, man hat ihn durch den Schlamm gezogen. (...) Mit Elizabeth II. ist die alte Welt gestorben. (...) Londons Brücke ist eingestürzt und vielleicht können sie sie nie wieder neu bauen."

Das Ende eines Zeitalters für die Niederlande

De Telegraaf schreibt über den Tod der Queen: "Mit dem Ableben von Königin Elizabeth II. ist ein Zeitalter zu Ende gegangen. Die Monarchin war für viele Briten ein Fels in der Brandung, ein Faktor für Stabilität in unruhigen Zeiten. Je länger sie auf dem Thron saß, desto mehr wurde sie auch weltweit zur Ikone. (...) Nun sind alle Augen auf ihren Sohn Charles gerichtet, der 73-Jährige war ein Leben lang in den Kulissen gestanden. Er muss nun in große Fußstapfen treten."

Nie altmodisch für Belgien

De Standaard, eine flämische Tageszeitung, die in Brüssel erscheint, schreibt: "Queen Elizabeth wurde Königin, als Winston Churchill, Harry Truman und Josef Stalin die Welt regierten und ihr Land noch ein globales Imperium war, das große Teile Afrikas beherrschte. Die Botschaft, mit der sie den Thron bestieg, war einfach und klar - und vielleicht gerade deshalb so anziehend. Sie sprach von ihrer lebenslangen Pflicht, dem Volk zu dienen. Die Welt hat sich seither sehr stark verändert, aber ihre Botschaft der Pflicht schien nie altmodisch zu werden und hat Generationen von Briten verzaubert. Immer wenn die Königin einen Jahrestag zu feiern hatte, füllten sich die Straßen Londons mit Hunderttausenden von Menschen und im ganzen Land wurden Volksfeste veranstaltet. Auch viele Nicht-Briten werden zugeben, dass sie sich regelmäßig von der Aura einer Königin mitreißen ließen, die selbst von Netflix als ein Weltstar betrachtet wurde."

Für Deutschland die ewige Königin

Die Süddeutsche-Zeitung titelt  "Queen Elisabeth II. 1926-2022" mit einem Bericht, wie es der Queen in den letzten Tagen ging. Im ausführlichen Artikel über das Leben der Queen nennt die SZ sie "Die ewige Königin" und "das institutionelle Gedächtnis des Landes". Im Artikel steht:

"Wenn man in den vergangenen Jahren von Deutschland aus auf die britische Monarchie blickte, schien Elisabeth II. in erster Linie das meist in Pastellfarben gekleidete Oberhaupt einer Familie des Hochadels zu sein, die vielen bunten Magazinen viele Schlagzeilen beschert. (...) In Großbritannien hingegen hatte die Queen eine unermesslich größere Bedeutung. 

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