Philippinen: Duterte droht mit Austritt aus der UNO

Hardliner: Rodrigo R. Duterte
Nach Kritik an seinen drastischen Maßnahmen zur Bekämpfung der Drogenkriminalität wirft er der Staatengemeinschaft Einmischung vor.

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat nach Kritik an seinem rigorosen Anti-Drogenkampf mit einem Austritt seines Landes aus den Vereinten Nationen gedroht.

Er warf der UNO und ihren Experten Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Philippinen vor. "Ich will euch nicht beleidigen, aber vielleicht werden wir einfach entscheiden müssen, uns von den Vereinten Nationen zu trennen", sagte Duterte am Sonntag in seiner Heimatstadt Davao.

Seit Dutertes Amtsantritt als Präsident Ende Juni sind nach Polizeiangaben mehr als 600 mutmaßliche Drogendealer getötet worden. Niemand wurde dafür zur Rechenschaft gezogen. Menschenrechtler werfen Duterte vor, Todesschwadronen zu dulden. Auch die UNO-Beauftragte Agnes Callamard hatte ein Ende der "ungesetzlichen Tötungen" mutmaßlicher Drogenhändler gefordert und Duterte scharf kritisiert, weil er diese hinnehme.

Der Präsident erhob im Gegenzug schwere Vorwürfe gegen die UNO: "Wenn ihr etwas Schlechtes über mich sagen könnt, kann ich zehn Dinge (gegen euch) dagegen halten." Die Vereinten Nationen hätten ihre Ziele bei der Bekämpfung von Hunger und Terrorismus und der Gewalt in Syrien und im Irak verfehlt, kritisierte er.

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