Patriarch in Jerusalem übt indirekt Kritik an Trump

Palästinenserpräsident Abbas nahm ebenfalls an der Mitternachtsmesse des obersten katholischen Kirchenvertreters des Heiligen Landes teil.

Der Leiter des Jerusalemer Patriarchats, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, hat in seiner Messe in der Bethlehemer Katharinenkirche am Sonntagabend indirekt US-Präsident Donald Trump für seine Jerusalem-Entscheidung kritisiert. "Mehr denn je brauchen wir heute eine echte und ernsthafte Politik", sagte der oberste katholische Kirchenvertreter des Heiligen Landes laut Kathpress.

Jerusalem als Stadt des Friedens

Mit Blick auf die aktuelle Lage nach der Jerusalem-Erklärung Trumps betonte Pizzaballa: "Das Heilige Land ist ein faszinierendes Land, reich an Geschichte und Tradition, das wir nicht besitzen, sondern dem wir dienen sollen - für die gesamte Menschheit." Ausdrücklich verwies er auf Papst Franziskus, der Jerusalem als Stadt des Friedens bezeichnet hatte. "Das ist sie aber nicht, wenn eine Seite davon ausgeschlossen wird." An dem Gottesdienst nahm auch der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas teil.

Trump hatte mit seiner Entscheidung, Jerusalem als israelische Hauptstadt anzuerkennen und die US-Botschaft dorthin zu verlegen, den Konflikt erneut angeheizt. Der Schritt löste vor allem in muslimischen und arabischen Ländern heftige Proteste aus. In den palästinensischen Gebieten kam es seither wiederholt zu Gewalt.

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