Pariser U-Bahn: Software spürt Maskenverweigerer auf

Maskenpfliicht in der Pariser Metro
Nur mit Maske in die Metro: Drei Monate lang testet nun ein Gesichtskennungssystem, ob sich die Passagiere dran halten. Widerstand wird laut.

An die 33 Millionen Passagiere frequentieren jährlich die Pariser U-Bahnstation Chatelet-Les-Halles. Seit einigen Tagen testet hier die Metro-Adminstration ein neues, auf künstlicher Intelligenz basierendes Gesichtserkennenungssystem.

Damit sollen jene Fahrgäste ausgeforscht werden, die ohne Schutzmaske in die U-Bahn steigen wollen. Denn in Corona-Zeiten ist das Tragen von Masken in den öffentlichen Verkehrsbetrieben der französischen Metropole ab kommenden Montag an Pflicht. Gleichzeitig beginnt Frankreich seine Corona-Maßnahmen schrrittweise zu lockern.

Auf den Monitoren der Metro-Mitarbeiter werden die Bilder übertragen, der Versuch läuft vorerst drei Monate. Wer ohne Maske gefilmt wird, soll dennoch vorerst nicht ausgeforscht und bestraft werden.

Datenschützer aber protestieren schon jetzt: Die Daten der Gefilmten könnten gesammelt und behalten werden, lautet die Befürchtung. Das widerspräche der Europäischen Datenschutzverordnung.

Pariser U-Bahn: Software spürt Maskenverweigerer auf

"Wir sammeln keine Daten", kontert Xavier Fischer, Chef der beauftragten Firma Datakalab. Zudem bestünde ein 15-minütiger Zeitunterschied zwischen Aufnahme und dem Moment, wo die Bilder in der Metro-Zentral erscheinen.

Viele Länder nutzen Überwachungstechnologie als Antwort auf die Corona-Krise - vor allem China wendet KI- und Big-Data-Technologien an. So wendet man an öffentlichen Orten eine Mischung aus "intelligenten" Körpertemperatur-Scannern und Gesichtserkennungstechnologie an, um die Ausbreitung des Virus zu verfolgen.

Das chinesische Technologieunternehmen Alibaba hat eine App eingeführt, die den Nutzern auf Grundlage verschiedener Daten einen farblich codierten Gesundheitsstatus zuweist. Grün steht für "sicher", Gelb erfordert eine 7-tägige Quarantäne und Rot eine 14-tägige Quarantäne.

Die errechnete Farbe hat Einfluss darauf, ob Menschen Zugang zu öffentlichen Räumen haben. Zudem teilt die App ihre Daten mit den Strafverfolgungsbehörden.

Kommentare