Orbans Anti-Soros-Plakate verschwinden wieder

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Plakate wurden als antisemitisch und hetzerisch bezeichnet. Ungarischstämmiger US-Milliardär gilt als Kritiker des Regierungschefs.

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban wird Plakate, die gegen Orban-Kritiker George Soros gerichtet waren, bis Freitag entfernen lassen, wie aus einer Presseaussendung des Informationszentrums der ungarischen Regierung hervorgeht, über die die ungarische Nachrichtenagentur MTI am Mittwoch berichtete. Dies sei das Ergebnis internationaler Empörung, so die Oppositionsparteien. Die Regierung betont hingegen, dass die Kampagne von Anfang an nur bis 15. Juli geplant war.

Vergangene Woche hatte die rechtskonservative ungarische Regierungspartei Fidesz eine Plakatkampagne gegen den ungarischstämmigen US-Milliardär, NGO-Unterstützer und Orban-Kritiker Soros gestartet. Auf den landesweit omnipräsenten Plakaten sieht man das Bild eines lachenden George Soros, daneben den Slogan: "Lassen wir nicht zu, dass am Ende Soros lacht!"

Die Kampagne sorgte international für Aufruhr, auch von Antisemitismus war die Rede. Unter anderem äußerte sich in Österreich NEOS-Vizeparteichefin Beate Meinl-Reisinger empört: "Dass ein Mitgliedsland der Europäischen Union eine derartige Kampagne gegen einen einzelnen Menschen fährt, ist letztklassig und erinnert mich an die dunkelsten Stunden Europas." Sie forderte Sebastian Kurz als Außenminister und ÖVP-Chef auf, auf seinen Fraktionskollegen Orban einzuwirken und gegen Antisemitismus Stellung zu beziehen.

Inzwischen forderte die regierende Fidesz-Fraktion in einer Presseaussendung die Oppositionsparteien auf, Stellung zu nehmen, warum sie gegen den Willen der ungarischen Menschen arbeiteten. Diese hätten eindeutig bekundet, dass sie den "Soros-Plan" zur Ansiedlung von Migranten ablehnen.

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