Orban in Italien: "Salvini ist mein Held"

Orban in Italien: "Salvini ist mein Held"
Ungarischer Premier zu informellem Treffen mit Salvini in Mailand.

Der ungarische Premier Viktor Orban, der am Dienstagnachmittag in Mailand zu einem informellen Treffen mit dem italienischen Innenminister und Vizepremier Matteo Salvini eingetroffen ist, hat den Lega-Chef als "seinen Helden" bezeichnet. "Ich bin hocherfreut, Salvini persönlich kennenzulernen. Salvini ist mein Held", sagte Orban laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA.

"Ich schätze Salvini sehr. Ich bin sicher, dass wir Erfahrungen austauschen können", so der rechtskonservative Politiker vor dem Treffen mit Salvini. Orban betonte, dass die Beziehungen zwischen Italien und Ungarn dank der neuen rechtspopulistischen Regierung in Rom exzellent seien. Die Beziehungen zur Vorgängerregierung unter dem sozialdemokratischen Regierungschef Matteo Renzi seien dagegen sehr negativ gewesen. "Wir wurden ständig beschimpft", kritisierte Orban.

Der ungarische Premier erklärte, er begreife Italiens Forderung nach einer Aufnahme von im Mittelmeer geretteten Migranten durch andere EU-Länder. "Diese Forderung halten wir jedoch für nicht vernünftig. Wenn Migranten in Europa gelandet sind, ist nicht die Umverteilung, sondern die Heimführung die Aufgabe der Staaten. In dieser Hinsicht kann Italien mit Ungarns Unterstützung rechnen. Die Aufnahme der Migranten wäre ein Signal, dass die Schlepper gewonnen haben", so Orban.

Der italienische Regierungschef Giuseppe Conte empfing unterdessen seinen tschechischen Amtskollegen Andrej Babis. Die europäische Migrationspolitik, der Schutz der EU-Außengrenzen, Hilfen für Afrika und bilaterale Themen standen laut italienischen Medien auf der Agenda des Treffens. Babis besuchte unter anderem das Hauptquartier der EU-Marinemission Sophia EUNAVFORMED in Rom und traf die drei tschechischen Militärs, die sich an dem Einsatz beteiligen.

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