OPEC warnt Mitglieder, dem Druck der Klimakonferenz nicht nachzugeben

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Das Ölkartell Opec hat seine Mitgliedsländer in durchgesickerten Briefen mit „größter Dringlichkeit“ davor gewarnt, dass „der Druck auf fossile Brennstoffe auf der COP28 einen Wendepunkt mit irreversiblen Folgen erreichen könnte“.

Die OPEC-Briefe stellten fest, dass ein „Ausstieg aus fossilen Brennstoffen“ weiterhin auf dem Verhandlungstisch des UN-Klimagipfels steht und drängen die Ölstaaten, „proaktiv jeden Text oder jede Formulierung abzulehnen, die auf Energie, d. h. fossile Brennstoffe, und nicht auf Emissionen abzielt“, berichtet der britische Guardian, Bloomberg und Reuters in der Nacht auf Samstag.

Mehrere unabhängige Quellen sollen bereits die Echtheit der Dokumente bestätigt haben - und dass die Opec eine Stellungnahme verweigert habe.  

Die Briefe deuten auf die tiefe Angst der OPEC (mit Sitz in Wien) hin, dass die Klimakonferenz COP28 in Dubai einen Wendepunkt gegen Öl und Gas darstellen könnte, was ihrer Ansicht nach „den Wohlstand und die Zukunft unserer Bevölkerung gefährdet“.

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Identische Briefe vom 6. Dezember, unterzeichnet von Haitham al-Ghais, dem kuwaitischen Ölexperten und Generalsekretär der Opec, wurden an die 13 Mitglieder der Opec geschickt, darunter Saudi-Arabien, Iran, Irak und Nigeria. Diese Länder besitzen 80 % der globalen Ölreserven und produzierten in den letzten zehn Jahren etwa 40 % des weltweiten Öls.

„Diese Briefe zeigen, dass die Vertreter fossiler Brennstoffe langsam erkennen, dass die Schlinge sich um die schmutzige Energie zuzieht“, sagte Mohamed Adow von der NGO und Denkfabrik Power Shift Africa. „Der Klimawandel tötet arme Menschen auf der ganzen Welt und diese Petrostaaten wollen nicht, dass die COP28 den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen vorantreibt, weil dies ihren kurzfristigen Gewinnen schaden würde. Das ist beschämend."

Der Brief wurde auch an die Vereinigten Arabischen Emirate, ein weiteres Opec-Mitglied, geschickt, das die COP28 ausrichtet. Mehr als 100 Länder wollen, dass die endgültige Entscheidung der COP28 einen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen fordert. Ein solcher Schritt wäre ein starkes Signal dafür, dass das Zeitalter von Kohle, Öl und Gas zu Ende ist, und würde dazu beitragen, die dringend notwendigen Emissionsreduzierungen voranzutreiben, die Wissenschaftler für erforderlich erklärt haben.

Der Kohlenstoffausstoß durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe ist der Haupttreiber der Klimakrise. Die Emissionen steigen zwar noch, müssen aber bis 2030 um fast die Hälfte und bis 2050 auf netto null sinken, um eine Chance zu haben, die globale Erwärmung auf dem international vereinbarten 1,5-Grad-Limit zu halten. Extremwetterereignisse fordern bereits heute Menschenleben und Lebensgrundlagen und würden sich über 1,5 Grad hinaus rapide verschlimmern.

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