Österreichische LKW mit Hilfsgütern in Gefahr von Raketenbeschuss

Österreichische LKW mit Hilfsgütern in Gefahr von Raketenbeschuss
Ein Transport mit Hilfsgütern hat das Ziel Lemberg. Das Gebiet steht seit Sonntagfrüh erstmals unter Beschuss der russischen Angreifer.

Österreich hat am Samstag einen aus drei Lkw bestehenden Hilfstransport in die Ukraine losgeschickt. Zielort der Ladung mit weiteren Schutzhelmen, Schutzwesten sowie Wundverbänden für zivile Rettungsorganisationen im Kriegsgebiet ist Lwiw (Lemberg). Die Umgebung der westukrainische Stadt ist Sonntag früh von mehreren Explosionen erschüttert worden. Die Deutsche Presse-Agentur dpa berichtete sogar von Detonationen in Lwiw selbst. Es wurde Luftalarm ausgelöst. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete unter Berufung auf die Regionale Militärverwaltung, das Ziel sei ein Truppenübungsplatz nahe von Lwiw und der polnischen Grenze gewesen. Demnach wurden acht Raketen auf die ukrainische Militärbasis abgefeuert.

Lemberg ist auch das Ziel vieler ukrainischer Flüchtlinge aus anderen Landesteilen. Von dort gelangen viele über die nur 50 Kilometer entfernte polnische Grenze in Sicherheit.

Weltkulturerbe gefährdet

Die Lemberger Militärverwaltung berichtete Reuters zufolge von einem Angriff auf das „Zentrum für Internationale Friedenssicherung und Sicherheit“ in Yaworiw. Auf dem Übungsplatz hatten in der Vergangenheit auch US-Einheiten ukrainische Soldaten ausgebildet.
Zunächst gab es Medienberichte, die Stadt Lwiw selbst sei von Raketen getroffen worden. Eine offizielle Bestätigung lag aber nicht vor. Die Menschen wurden aufgerufen, in Notunterkünften zu bleiben. Südwestlich von Lwiw liegt auch ein Flughafen.
Die Explosionen waren auch in Polen zu hören, wie eine Reporterin der dpa aus Przemyśl berichtete. Die Stadt Lwiw (Lemberg) mit österreichisch-ungarischer Vergangenheit liegt nahe der Grenze zu Polen und ist seit 1998 UNESCO-Weltkulturerbe. Die Entfernung zu Wien beträgt (Luftlinie) knapp 600 Kilometer.
 

Was Österreich liefert

Österreich hat bei seinem vierten Hilfstransport am Samstag weitere Schutzhelme, Schutzwesten sowie Wundverbände zum Schutz ziviler Rettungsorganisationen im Kriegsgebiet mit drei Lkw in die Ukraine gesendet. Die Ladung enthält 10.000 Schutzhelme aus Bundesheerbeständen und 116 ballistische Schutzwesten des Innenministeriums, die vom Heeresmaterialamt überprüft wurden, sowie 1.500 Verbände.

Als fünfter Transport werden von  Regierungsstellen  acht Tankfahrzeuge genannt, mit denen über das Innenministerium angebotene 200.000 Liter Dieselkraftstoff stufenweise ab Sonntag in die Ukraine zum Bereich Uschgorod, an der ukrainisch-slowakischen Grenze  geliefert werden.

Die drei Transporte zuvor sind jeweils in ihren Zielgebieten angekommen, berichten Innen- und Verteidigungsministerium. Es handelt sich dabei um vier Lkw mit Operations- und Hygienematerial, die am 3. März in Lemberg angekommen sind, einen Lkw mit Verbandsmaterial, der am 6. März ebenfalls in Lemberg angekommen ist, sowie um einen Lkw mit Hygienematerial, der am 9. März in Mostyska eintraf.
 

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