Österreich in der Welt: "Und dann haben sie ´Edelweiß´ gespielt"

Österreich in der Welt: "Und dann haben sie ´Edelweiß´ gespielt"
Eva Nowotny, jahrelang Botschafterin für Österreich in vielen Ländern dieser Welt, über Image und Klischees.

KURIER: Frau Botschafter, Sie waren mehr als vier Jahrzehnte als Diplomatin auch im Ausland stationiert – wie hat sich das Österreich-Bild geändert?

Eva Nowotny: Das ist von Staat zu Staat unterschiedlich. Sie haben in Frankreich ein ganz anderes Österreich-Bild als in den USA oder in  Ägypten, wo ich begonnen habe.

Der Ägypter mochte uns.

Ja, bei jeder Veranstaltung, die wir in den 1970er-Jahren hatten, gab’s Jubler auf den Straßen: „Viva Austria“, „viva an-namsa“, „viva Kreisky“!

Die Franzosen mochten uns auch?

Dort  war ich überrascht, dass sehr viel sehr substanzielles Wissen über Österreich besteht. Das hat vielleicht damit zu tun, das wir einander über die Jahrhunderte ständig beobachtet haben.

Wir kamen mit Marie Antoinette bis Paris,  Napoleon kam bis Deutsch-Wagram.

Habsburg-Bourbon, Österereich-Ungarn und Frankreich – wir waren gelegentlich verbündet, gelegentlich verfeindet, aber wir haben einander immer angeschaut. Darum gibt es ein gutes und korrektes Wissen und wenig Klischees.

Das ist anders in den USA und Großbritannien?

Vor allem in Amerika gibt es nach wie vor das vorherrschende Österreich-Bild: Sound of music. Was  gar nicht schlecht ist.

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