Obama in Kuba: "Gekommen, um Überbleibsel des Kalten Krieges begraben"
"Hola desde Cuba! (Hallo aus Kuba!). Es ist eine große Ehre, als erster US-Präsident seit fast 90 Jahren ein Land und sein Volk zu besuchen, das nur 90 Meilen vor unserer Küste liegt." Per Facebook schilderte Obama am Montag seine ersten Eindrücke aus Havanna. "Ich bin nach Havanna gekommen, um dem kubanischen Volk die Hand der Freundschaft zu reichen. Ich bin hier, um das letzte Überbleibsel des Kalten Krieges in Amerika zu begraben", schreibt Obama. Die Feindseligkeiten vergangener Jahrzehnte sollen der Vergangenheit an angehören.
Mit militärischen Ehren für den Frieden
Obama ist bei seinem historischen Besuch vom kubanischen Staatschef Raul Castro empfangen worden. Obama und Castro schritten am Montag nach dem Erklingen beider Nationalhymnen eine militärische Ehrenformation im Palast der Revolution in Havanna ab. Die beiden Präsidenten begrüßten sich per Handschlag. Anschließend zogen sie sich zu Gesprächen zurück.
Dichtes Programm
"Coolidge brauchte drei Tage, ich nur drei Stunden"
Obama machte bei einem Empfang in der US-Botschaft in Havanna eine Anspielung auf den letzten Staatsbesuch eines US-Präsidenten (Calvin Coolidge bereiste Kuba 1928): "Damals, 1928 kam Präsident Coolidge mit einem Kriegsschiff. Er hat drei Tage gebraucht. Bei mir hat's nur drei Stunden gedauert."
Noch immer düstere Gegenwart
Offiziell möchte man die Wogen der Vergangenheit glätten, doch Proteste und Polizeigewalt überschatten den Besuch von Obama. Rund 180 Oppositionelle sind nach einer Demonstration vorübergehend festgenommen und zum Teil von der Polizei geschlagen worden, wie kubanische Menschenrechtsaktivisten berichten. Allein rund 50 Frauen der Bewegung "Damas de Blanco" seien zeitweise festgehalten worden. Die meisten sind inzwischen wieder frei.
Wirtschaftlicher Wandel
Kurz vor dem Kuba-Besuch hat die US-Regierung Airbnb die Erlaubnis erteilt, private Unterkünfte auf der Karibikinsel an Touristen aus aller Welt zu vermitteln. Airbnb begann vor einem Jahr, sein Geschäftsmodell auch in Kuba anzuwenden. Inzwischen sind dort rund 4.000 Angebote gelistet.
Zum Weiterlesen: Heute berufen sich nur mehr wenige Staaten - wie Kuba - auf den Sozialismus. Wo der Sozialismus noch regiert.
Kommentare