Neue US-Botschafterin will mysteriöses Havanna-Syndrom klären

Neue US-Botschafterin will mysteriöses Havanna-Syndrom klären
Victoria Kennedy erklärt bei ihrer Anhörung im US-Senat, sie wolle der Krankheit "auf den Grund gehen".

Für die designierte US-Botschafterin in Österreich, Victoria Reggie Kennedy, hat das unter amerikanischen Diplomaten in Wien grassierende mysteriöse "Havanna-Syndrom" oberste Priorität. "Das ist eine Frage, die ich sehr ernst nehme", sagte Kennedy am Dienstag (Ortszeit) in einer Senatsanhörung in Washington. Es gehe dabei nicht nur um medizinische Behandlung, "sondern auch darum, dem auf den Grund zu gehen und es zu verhindern".

Kennedy betonte, dass sie nicht mehr wisse, als öffentlich bekannt sei. Sie betonte aber, dass die Gesundheit und Sicherheit der amerikanischen Diplomaten und ihrer Angehörigen in Wien "größte Wichtigkeit" für sie habe. "Ich werde mich sehr darum kümmern, dass jeder, der betroffen ist, die Pflege und Behandlung bekommt, die er braucht", versicherte sie. Wegen des Anstiegs der Fälle der mysteriösen Erkrankung ist Medienberichten zufolge kürzlich sogar der Leiter des CIA-Büros in Wien abberufen worden.

Neue US-Botschafterin will mysteriöses Havanna-Syndrom klären

Wien hatte sich in den vergangenen Monaten zum Hotspot des Syndroms entwickelt, das erstmals Ende 2016 in der kubanischen Hauptstadt Havanna wahrgenommen worden war. Laut der Washington Post sind in Wien "Dutzende" Personen, darunter auch Angehörige von Botschaftspersonal, von dem Syndrom betroffen.

Wien als Treffpunkt für Spione

Die Betroffenen des Syndroms berichten, ungewöhnliche Geräusche wahrgenommen zu haben und danach Kopfschmerzen, Hörprobleme, Orientierungslosigkeit oder Konzentrationsschwächen zu haben. CIA-Direktor William Burns hat die Vorfälle als "Attacken" bezeichnet. Es wird vermutet, dass die Betroffenen mit Funkfrequenzen angegriffen wurden und Russland dahinterstecken könnte.

Die österreichische Hauptstadt gelte als internationale Drehscheibe für Geheimdienstaktivitäten, aber auch für informellen internationalen Austausch, so Kennedy. Österreich habe eine "sehr interessante und einzigartige Position" in den internationalen Beziehungen. Dieses sei von seiner Verfassung ein neutrales Land, aber zugleich "fest verankert in der EU und den transatlantischen Beziehungen", sagte sie.

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