„Nennt man das Tod – oder Mord?“: Wie Corona in Indien wütet

Bestattung eines Corona-Toten
Die Katastrophe fordert immer mehr Opfer. Die Regierung setzt nun auf Impfungen, was Folgen für den Rest der Welt hat.

Das Schlimmste seien die angsterfüllten Blicke der Patienten, wenn ein Bettnachbar plötzlich zu wenig Sauerstoff im Blut habe und um Luft zu ringen beginne, sagt Chahat Verma, eine junge indische Ärztin. „Die Patienten wissen, dass wir ihm nicht helfen können, weil wir keinen Sauerstoff haben. Und sie wissen, sie könnten die Nächsten sein.“

Verma arbeitet nicht in einem kleinen Provinzspital, sondern in einem renommierten Krankenhaus in Indiens Hauptstadt Neu Delhi. Ihr Bericht im britischen Guardian ist kein Einzelfall, er deckt sich mit Schilderungen von Medizinern aus dem ganzen Land: Sie erzählen, wie sie Menschen auf der Straße sterben lassen müssen, weil es keine freien Betten mehr gibt, wie sie Angehörige losschicken, um Sauerstoff und Medikamente auf dem Schwarzmarkt aufzutreiben. Und wie sie wegen Personalmangels – immer mehr Ärzte und Pfleger stecken sich mit Covid-19 an – Dutzende Patienten allein versorgen. 

„Viele sterben nicht wegen Corona, sondern weil sie keine Behandlung erhalten. Nennt man das Tod – oder Mord“, fragt der Mitarbeiter eines Krematoriums in einem dpa-Artikel.

Geschönte Statistiken?

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