Bericht: Angriff des Iran könnte am Montag starten

Bericht: Angriff des Iran könnte am Montag starten
Israels Sicherheitskräfte sind in höchster Alarmbereitschaft, das GPS-Signal in weiten Teilen des Landes wurde gestört. Einem US-Medium zufolge könnte ein Angriff am Montag bevorstehen.

Vor dem Hintergrund massiver Angriffsdrohungen seiner Erzfeinde sind Israels Sicherheitskräfte Berichten zufolge in höchster Alarmbereitschaft. 

Einem Bericht der US-Nachrichtenseite Axios könnte der Gegenschlag des Iran bereits am Montag starten. Das Medium wird auch von israelischen Zeitungen zitiert. Der Bericht verwies sich auf mehrere Vertreter der USA und Israels – und deutet auch das Eintreffen des US-Generals Michael Kurilla in der Region am Sonntag als Signal dafür.

Dessen Aufgabe sei es, eine ähnliche Koalition wie beim vergangenen Raketen- und Drohnenangriff des Iran auf Israel im April zu koordinieren. Damals halfen nicht nur Israels traditionelle Verbündete wie die USA, Frankreich und Großbritannien bei der Abwehr, sondern auch arabische Staaten wie Jordanien, Saudi-Arabien und Ägypten direkt und indirekt mit.

Man rechne damit, dass die vom Iran und der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah angedrohten Attacken "über mehrere Fronten" erfolgen, berichtete der israelische Fernsehsender Channel 12.  Neben der Hisbollah könnten sich auch andere bewaffnete Stellvertretergruppen Teherans an einer Aggression gegen Israel beteiligen - etwa die Huthi im Jemen sowie Iran-treue Milizen im Irak und in Syrien. Die  Stellvertretergruppen  könnten etwa  US-Stützpunkte im Osten Syriens angreifen, um US-Abwehrkapazitäten  zu binden, so das amerikanische Institute for the Study of War (ISW).

Die israelische Führung diskutiere derzeit über mögliche Antworten auf eine derartig konzertierte Angriffshandlung. Diese beinhalteten "die Bereitschaft, in diesem Zusammenhang in einen allumfassenden Krieg einzutreten", hieß es bei Channel 12.

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Am Sonntag ist der jordanische Außenminister Ayman Safadi zu einem seltenen Besuch nach Teheran gereist. Dort sprach er am Sonntag mit seinem Amtskollegen Ali Bagheri. Das jordanische Außenministerium erklärte zu dem Besuch, Safadi reise nach Teheran, "um Meinungen mit iranischen Vertretern über bilaterale, regionale und internationale Angelegenheiten auszutauschen".

Jordanien ist ein wichtiger Partner der USA im Nahen Osten. 1994 schloss Jordanien einen Friedensvertrag mit dem Nachbarland Israel. Nun betonte König Abdullah II. den Angaben zufolge in einem Telefongespräch mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, dass "einseitigen Aktionen Israels, welche die Gewalt anheizen, ein Ende gesetzt" werden müsse.

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Der amtierende iranische Außenminister Ali Bagheri Kani und der jordanische Außenminister Ayman Safadi in Teheran, 4. August 2024.

Gestörtes GPS-Signal soll Drohnen verwirren

In Israel ist die GPS-Nutzung in weiten Teilen des Landes gestört worden. Betroffen seien sowohl grenznahe Gebiete zum Libanon, als auch bevölkerungsreiche Regionen im Zentrum des Landes, berichteten die Zeitung Times of Israel und das Nachrichtenportal Ynet unter Berufung auf Nutzer.

Autofahrer in Israel hätten auf ihrem Bildschirm plötzlich angezeigt bekommen, sie seien in der libanesischen Hauptstadt Beirut, berichteten Medien. Die Störung dürfte gezielt gewesen sein und soll Drohnen stören. Die Methode wurde schon vor dem iranischen Großangriff im April genutzt: Damals hatte die israelische Armee eine gezielte Störung des satellitengestützten Positionsbestimmungssystems zugegeben. Auf eine Anfrage zur neuerlichen GPS-Störung antwortete die Armee nun: "Kein Kommentar".

In Tel Aviv hat ein palästinensischer Angreifer bei einer Messerattacke am Sonntag auf offener Straße nach Angaben der Behörden zwei Menschen erstochen. Dabei handle es sich um eine ältere Frau und einen älteren Mann, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Zwei weitere Menschen seien bei dem Angriff, der sich in der Stadt Holon bei Tel Aviv in der Nähe einer Tankstelle und eines Parks ereignete, verletzt worden.

Der Tatverdächtige, ein Palästinenser aus dem Westjordanland, sei von einem Polizisten erschossen worden, sagte ein Polizeisprecher im Fernsehen.

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Ein Palästinenser, der Polizei zufolge aus dem Westjordanland, erstach am Sonntag zwei Israelis auf offener Straße.

Hisbollah feuerte 50 Raketen ab

Die proiranische libanesische Hisbollah feuerte in der Nacht auf Sonntag nach eigenen Angaben erneut Dutzende Raketen auf Israel ab. Erstmals seien Katjuscha-Raketen auf die Ortschaft Beit Hillel in Nordisrael abgefeuert worden, teilte die Hisbollah mit. Dies sei eine Reaktion auf die israelischen Angriffe auf Dörfer wie Kafr Kila im Süden des Libanons, bei denen Zivilisten verletzt worden seien. 

Nach Angaben libanesischer Sicherheitsquellen wurden aus dem Südlibanon rund 50 Raketen auf Nordisrael abgefeuert. Laut israelischen Medien wurden viele Raketen durch das Abwehrsystem Iron Dome abgefangen. Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs kommt es auch zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär täglich zu Beschuss.

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 Die Hisbollah schickte  bereits in der Nacht auf Sonntag Raketen,  der "Iron Dome" fing diese  ab.

Iran dementiert Bombe in Teheran

Das Szenario eines möglichen regionalen Flächenbrands zeichnet sich ab, seitdem zwei hochrangige Feinde Israels Opfer tödlicher Anschläge wurden. In der Nacht zum Mittwoch tötete eine Explosion im Zimmer eines Gästehauses der Regierung in Teheran den Hamas-Auslandschef Ismail Haniyeh. Wenige Stunden zuvor hatte ein Luftangriff den ranghohen Hisbollah-Kommandeur Fuad Shukr in Beirut getötet.

Die näheren Umstände der Tötung des Hamas-Führers sind unklar. Der Iran widersprach nun erneut Berichten westlicher Medien, wonach israelische Agenten bereits zwei Monate vor der Reise Haniyehs eine Bombe in dem von den Revolutionsgarden bewachten Gästehaus deponiert und per Fernzündung aktiviert hätten. Den Revolutionsgarden zufolge wurde der Anschlag mit einem Geschoss mit kurzer Reichweite verübt.

Den Angriff auf Shukr reklamierte Israel für sich, zum Anschlag auf Haniyeh äußerte es sich bisher nicht. Der Iran und die Hamas machen den jüdischen Staat für dessen Ermordung verantwortlich.

US-Präsident Joe Biden und andere Regierungsmitglieder von Israels wichtigstem Verbündeten sehen den Schlüssel zur Deeskalation in einem Waffenruheabkommen für den seit fast zehn Monaten andauernden Gaza-Krieg. Die indirekten Verhandlungen dafür, bei denen die USA, Ägypten und Katar vermitteln, kommen jedoch nicht voran. Diese sollen auch zur Freilassung von noch rund 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas führen. Die jüngste Gesprächsrunde mit israelischen und ägyptischen Teilnehmern am Samstag in Kairo brachte keine Fortschritte, wie israelische Medien berichteten.

Inlandsgeheimdienst Shin Bet kritisiert Netanyahu

Die Vermittler, aber dem Vernehmen nach auch engste Mitarbeiter Netanyahus sehen in der Blockadehaltung des israelischen Regierungschefs die Ursache für den Stillstand der Gespräche. Channel 12 und der gut vernetzte Journalist Barak Ravid berichteten von einer hitzigen Sitzung des Ministerpräsidenten mit seinen Unterhändlern am vergangenen Mittwoch, in der es Schreiduelle gegeben haben soll.

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Tausende demonstrierten am Samstag in israelischen Städten für ein Geisel-Abkommen.

Ronen Bar, der Leiter des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet, soll Netanyahu aufgefordert haben, er möge es offen sagen, wenn er keinen Deal wolle. Netanyahu soll daraufhin seine Mitarbeiter als "Feiglinge" beschimpft haben, die für den Hamas-Chef im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, arbeiten würden.

Demos in Israel und Westjordanland 

Demonstranten, die Druck für ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln machen, werfen Netanyahu immer wieder vor, dass dieser ein Gaza-Abkommen blockieren würde. Tausende Menschen demonstrierten auch am Samstag in Tel Aviv, Jerusalem, Haifa und anderen israelischen Städten. Der ehemalige Diplomat Eran Etzion sagte laut Times of Israel auf einer Kundgebung in Jerusalem, der Deal liege auf dem Tisch, Netanyahu würde ihn "aus politischen, persönlichen und strafrechtlichen Gründen" blockieren.

Auch im Westjordanland gingen am Samstag hunderte Menschen gegen die Haftbedingungen von Palästinensern in israelischen Gefängnissen auf die Straße. Bei Demonstrationen in Ramallah und Nablus hielten Angehörige Bilder von Häftlingen in die Höhe und schwenkten Palästinenserflaggen, auch die grüne Fahne der Hamas war zu sehen. In Ramallah riefen die Protestierenden die Parole "Auch wenn sich die ganze Welt unterwirft, werden wir Israel nie anerkennen".

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Israelische Truppen im Gazastreifen.

Mindestens 25 Tote im Gazastreifen

Unterdessen kamen bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen am Sonntag der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA zufolge mindestens 25 Menschen ums Leben. Es handle sich um geflohene Menschen, die in zwei Schulen Schutz gesucht hätten. Zuvor war von einem israelischen Luftangriff auf ein Zelt innerhalb des Geländes des Al-Aksa-Krankenhauses die Rede gewesen, bei dem nach palästinensischen Angaben mindestens fünf Menschen getötet wurden. Mindestens 18 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte die von der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde mit.

Der Angriff habe zudem ein Feuer ausgelöst. Das israelische Militär erklärte, es habe einen militanten Extremisten angegriffen, der "Terroraktivitäten" unternommen habe. Danach sei es zu Folgeexplosionen gekommen, was darauf hindeute, dass in dem Bereich Waffen gewesen seien.

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