Palästinenser in mutmaßlichem Racheakt entführt und getötet

Benjamin Netanyahu neben den Eltern der getöteten israelischen Jugendlichen.
Konflikt spitzt sich zu: Leiche eines Jugendlichen wurde in Wald bei Jerusalem gefunden.

In einem mutmaßlichen Racheakt nach der Ermordung von drei Israelis ist einem Medienbericht zufolge ein palästinensischer Jugendlicher entführt und getötet worden. Wie das israelische Radio am Mittwoch meldete, wurde der Bub in Jerusalem verschleppt. Die Leiche eines arabischen Jugendlichen ist laut israelischen Medienberichten am Mittwoch in einem Wald bei Jerusalem gefunden worden. Die Todesursache sei noch unklar, berichtete die Zeitung "Jerusalem Post". Nach anderen Berichten wies die Leiche Brandspuren auf.Die Todesursache sei aber noch unklar

Zuvor hatten Hunderte Demonstranten am Dienstag in Jerusalem Rache für den Mord an drei jüdischen Jugendlichen gefordert. Deren Leichen waren im Westjordanland gefunden worden.

Rache

Es bestehe der Verdacht, das er zuvor von rechtsgerichteten Israelis entführt worden sei, meldete das Fernsehen. Am Dienstag hatten Hunderte Demonstranten in Jerusalem Rache für den Mord an drei jüdischen Jugendlichen gefordert, deren Leichen im Westjordanland gefunden worden waren.

Der Mord an den drei israelischen Jugendlichen hatte die Öffentlichkeit tief entsetzt. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu machte die radikalislamische Hamas für die Tat verantwortlich und drohte mit Vergeltung.

Sitzung

Netanyahu drohte am Abend vor einer erneuten Sitzung des Sicherheitskabinetts mit einer Verstärkung der Bombenangriffe auf Stellungen der Hamas im Gazastreifen. Der Einsatz im Westjordanland werde parallel fortgesetzt. Laut dem Fernsehen schloss er aber eine Bodenoffensive im Gazastreifen oder die erneute Besetzung des Gebiets aus.

Bei der wochenlangen Suchaktion nach den Jugendlichen im Westjordanland hatten die israelischen Sicherheitskräfte 420 Palästinenser festgenommen, die meisten von ihnen Mitglieder der Hamas. Sechs Palästinenser wurde bei dem Einsatz bisher getötet.

Die Jugendlichen im Alter von 16 bis 19 Jahren waren am Dienstag im Beisein von Tausenden von Trauernden in Modiin begraben worden. Der israelische Ministerpräsident sagte bei dem Begräbnis: "Eine tiefe moralische Kluft trennt zwischen uns und unseren Feinden. Sie halten die Grausamkeit heilig und wir das Mitgefühl." Dies sei das Geheimnis der Stärke Israels. "Sie halten den Tod heilig und wir das Leben."

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