Nach langem Tauziehen dürfte Stefan Zweig nun in London späte Ehre zuteil werden

Nach langem Tauziehen dürfte Stefan Zweig nun in London späte Ehre zuteil werden
Haus, in dem der österreichische Autor nach der Flucht vor den Nazis wohnte, erhält „blaue Plakette“ – für bedeutende Persönlichkeiten.

Stefan Zweig, schrieb der Kritiker Michael Hofmann im London Review of Books vor einigen Jahren, sei das Pepsi österreichischen Schreibens: ein Fake. Er sei ein Kitschmeister wie Gustav Klimt. Dessen Schreiben so glatt und manierlich sei, dass es langweile; Werke für „Teenager allen Alters“.

Es ist unklar, ob sich die Charity English Heritage von dieser bitterbösen Wertung leiten ließ. Doch zweifellos weht Zweig, der in den 1920er- und 1930er-Jahren zu den bekanntesten Autoren der Welt zählte, in England kritischer Wind entgegen. So kritisch, dass ihm eine blaue Plakette an jenem Londoner Wohnort, an dem er fünf Jahre lang wohnte, bis dato verwehrt wurde. Das könnte sich nun ändern.

Kommentare