Mugabes erster öffentlicher Auftritt nach Militär-Putsch

Das erste Mal nach der Machtergreifung durch das Militär hat sich Präsident Mugabe der Öffentlichkeit gezeigt - bei der Abschlussfeier einer Universität.

Bei Abschlussfeierlichkeiten der Universität von Harare hat sich Simbabwes Staatschef Mugabe das erste Mal öffentlich gezeigt, seit er nach dem Militärputsch in Hauarrest gesteckt wurde - das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Als Mugabe das Wort ergriff, applaudierte das Publikum.

Angst vor Chaos

Nur kurz darauf war im Staatsfernsehen ein Statement des Militärs zu sehen, in dem von Fortschritten bei der Machtübernahme die Rede war. Diese Stellungnahme dürfte das Ziel gehabt haben, wachsende Bedenken zu unterdrücken, dass die militärische Machtübernahme schnell ins Chaos stürzen könnte. Mugabes öffentlicher Auftritt könnte auf eine Lockerung seines Hausarrests hinweisen.

Wie der Guardian berichtet, würde das Militär nun versuchen, den Putsch als hauptsächlich gegen Mugabes Frau Grace gerichtet darzustellen. Die 52-Jährige hatte immer weniger ein Geheimnis aus ihren Ambitionen gemacht, ihrem Ehemann ins Amt folgen zu wollen. Sie soll auch an der Entlassung von Vizepräsidenten Emmerson Mnangagwa beteiligt gewesen sein, da dieser zuvor als designierter Nachfolger des Staatschefs galt.

Amtsenthebung geplant

Bisher lehnt Mugabe einen Rücktritt ab. Die Regierungspartei ZANU-PF soll aber bereits eine Resolution zur Entlassung des 93-Jährigen am Wochenende verfasst, und die Grundlage für ein Amtsenthebungsverfahren in der kommenden Woche geschaffen haben.

Auch die USA sprachen sich für einen Wechsel in dem afrikanischen Land aus. Sie hatten Mugabe immer wieder Menschenrechtsverstöße und Wahlbetrug vorgeworfen. Wenn Simbabwe einen wirtschaftlichen und politischen Reformprozess einleite, würden die USA die Aufhebung ihrer Sanktionen erwägen, sagte der für Afrika zuständige Unterstaatssekretär Donald Yamamoto der Nachrichtenagentur Reuters.

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