Mindestens 55 Tote bei Kämpfen im Westen Ugandas

Weil König Charles Wesley Mumbere seine Garde nicht aufgelöst habe, sei er aus seinem Palast fortgebracht worden

Nach Kämpfen mit 55 Toten hat die ugandische Regierung das Oberhaupt eines Königreiches auf ihrem Staatsgebiet entmachtet. Weil König Charles Wesley Mumbere seine Garde nicht aufgelöst habe, sei er aus seinem Palast fortgebracht worden, teilte Staatschef Yoweri Museveni am Sonntag mit.

Die Garde gehörte demnach einer Miliz an, die für eine unabhängige Republik im Westen Ugandas kämpft und am Samstag ugandische Sicherheitskräfte angegriffen hatte.

Bei dem Angriff wurden nach Polizeiangaben 14 Polizisten und 41 Mitglieder der Miliz getötet. Polizisten seien gemeinsam mit Soldaten auf einer Patrouille unterwegs gewesen, als sie von der Miliz angegriffen wurden, teilte Polizeisprecher Andrew Felix Kaweesi am Sonntag mit. Die Kämpfe in der Stadt Kasese, 300 Kilometer westlich der Hauptstadt Kampala, hätten den ganzen Tag gedauert.

"Einzige Lösung": Palast besetzen

Museveni rief daraufhin den König von Rwenzururu auf, seine Garde aufzulösen. Zur Begründung hieß es, die Miliz stehe einer Bewegung nahe, die für die Schaffung einer unabhängigen "Republik Yiira" im Grenzgebiet zwischen Uganda und der Demokratischen Republik Kongo kämpft. Nach Mumberes Weigerung habe die "einzige Lösung" darin bestanden, seinen Palast zu besetzen und den König abzuführen, sagte Museveni.

Mumbere soll demnach nach Kampala gebracht werden und sich dort wegen Aufrufs zur Gewalt verantworten. Ein Sprecher des Königs dementierte Verbindungen der königlichen Garde zu Separatisten.

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