Migrantenlager in Albanien auf italienischen Auftrag überwacht

Migrantenlager in Albanien auf italienischen Auftrag überwacht
Auf Einladung der italienischen Regierung soll das UNHCR die Flüchtlingslager in Albanien überwachen.

Auf Einladung des italienischen Innenministeriums wird das UNHCR, das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, zunächst für drei Monate eine "Überwachungs- und Beraterrolle" in den beiden Migrantenzentren in Albanien spielen, die Italien am 1. September einweihen wird. Dies berichteten italienische Medien am Freitag.

Umsetzung des Protokolls überwachen

Das Flüchtlingshilfswerk wurde vom italienischen Innenministerium offiziell eingeladen, die Umsetzung des Protokolls zu überwachen und "die Rechte und die Würde derjenigen Menschen zu gewährleisten, die im Lager sein werden". 

Schutz von Flüchtlingen gewährleisten

Die Anwesenheit von UNHCR-Mitarbeitern sei eine gängige Praxis und stehe im Einklang mit dem Auftrag der UN-Agentur, die Umsetzung der Flüchtlingskonvention von 1951 zu überwachen und den Schutz von Flüchtlingen zu gewährleisten, verlautete aus dem Innenministerium in Rom.

Während der ersten, dreimonatigen Vertragslaufzeit soll das UNHCR sich darum bemühen, den Schutz von Asylbewerbern und Flüchtlingen zu verbessern, indem es jede Nichteinhaltung internationaler Menschenrechts- und Flüchtlingsgesetze und Standards guter Praxis den zuständigen Behörden meldet, hieß es.

Meloni schloss Abkommen

Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni hatte im November 2023 ein Abkommen mit ihrem albanischen Amtskollegen Edi Rama für zwei Aufnahmelager geschlossen. Von der italienischen Küstenwache aus dem Mittelmeer gerettete Migranten sollen demnach aufgeteilt werden: Frauen und Kinder sollen nach Italien gebracht werden, bis zu 3.000 Männer in die Lager in Albanien.

38.190 Migranten sind 2024 nach Seefahrten über das Mittelmeer in Italien eingetroffen, im Vergleichszeitraum 2023 waren es 105.447. Im Vergleichszeitraum 2022 waren 50.480 Migranten in Italien eingetroffen, teilte das Innenministerium in Rom mit.

Zur Bekämpfung von Migrationsursachen entwarf die italienische Regierung im vergangenen Jahr den sogenannten Mattei-Plan, der eine Reihe von "gleichberechtigten und vorteilhaften" Partnerschaften mit afrikanischen Ländern und den Mittelmeer-Anrainerstaaten vorsieht. Ziel sei es, die Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen zu stärken, unter anderem gegen Schlepperei. Den Regierungsparteien zufolge zeige der Plan konkrete Resultate im Kampf gegen die Schlepperei.

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