#MeToo - Verpflichtende Schulungen für EU-Abgeordnete

#MeToo - Verpflichtende Schulungen für EU-Abgeordnete
Die Schulungen sollen in möglichst allen EU-Sprachen angeboten werden. Wenn ein Mitglied nicht teilnimmt, drohen Konsequenzen.

Das EU-Parlament hat für die Einführung verpflichtender Anti-Diskriminierungskurse für EU-Abgeordnete und Beamten gestimmt. "Daneben muss das EU-Parlament breite Aufklärungskampagnen rund um das Thema Belästigung am Arbeitsplatz durchführen und seine internen Meldeprozesse evaluieren", erklärte Evelyn Regner, Vorsitzende des Ausschusses für Frauen und Gleichstellung, nach Abstimmung einer Resolution zu "MeToo und Belästigung" in den EU-Organen am Donnerstag.

55 Prozent aller Frauen in der EU sexueller Belästigung ausgesetzt

"Diese Schulungen müssen in möglichst allen EU-Sprachen angeboten werden. Wenn ein Mitglied nicht daran teilnimmt, soll das empfindliche Konsequenzen haben", sagte Regner. Sie nannte ein vorläufiges Verbot zur Aufnahme von Mitarbeitern als Beispiel. Die bisherigen freiwilligen Maßnahmen seien im Europäischen Parlament viel zu wenig angenommen worden.

"90 Prozent der Opfer sexueller Belästigung sind weiblich", so Regner. "Bis zu 55 Prozent aller Frauen in der EU wurden in ihrem Leben bereits sexuell belästigt und 32 Prozent aller Opfer gaben an, der Täter war ein Vorgesetzter, Kollege oder Kunde." In hochqualifizierten Bereichen würden sogar 75 Prozent der Frauen angeben, bereits sexuelle Belästigung erlebt zu haben. Das EU-Parlament sei davon nicht ausgenommen, insbesondere da der Arbeitsalltag oft von klaren Machtgefällen und Abhängigkeitsverhältnissen geprägt sei.

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