Mélenchons letzter Griff nach der Macht in Frankreich

Mélenchon ist bekannt für seine Wutausbrüche, besonders bei TV-Debatten
Der Linkspolitiker will im Zuge der Parlamentswahlen Premierminister unter Macron werden

Aus Paris Simone Weiler

Französischer Präsident wird er wohl nicht mehr werden. Dreimal hintereinander hat Jean-Luc Mélenchon es versucht, zuletzt im April, als er mit einem Ergebnis von

22 Prozent nur knapp die Stichwahl verpasste. Seitdem trat der 70-jährige Linke in seinen wohl letzten politischen Kampf ein: Er will das Land als Premierminister regieren.

Dafür müsste das Parteienbündnis, das seine Bewegung La France Insoumise („Das unbeugsame Frankreich“), kurz LFI, mit Sozialisten, Grünen und Kommunisten geschlossen hat, bei den Parlamentswahlen an den kommenden beiden Sonntagen gewinnen. Umfragen sagen dieser Allianz namens Nupes („Neue soziale und ökologische Volks-Union“) zwischen 195 und 230 der 577 Sitze in der Nationalversammlung voraus. Um den Regierungschef zu stellen, wäre eine Mehrheit notwendig. Eine Überraschung ist laut Meinungsforschern allerdings nicht ausgeschlossen. Und Mélenchon wird nicht müde, diese in den Bereich des Möglichen zu stellen.

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