Söder zum CDU-Spitzenkandidaten für Bayern-Wahl gekürt

Söder zum CDU-Spitzenkandidaten für Bayern-Wahl gekürt
Delegierte beschlossen einstimmig Nominierung und neues Grundsatzprogramm. Absage an Schwaz-Grün.

Fünf Monate vor der Landtagswahl in Bayern hat die CSU ihren Vorsitzenden Markus Söder zum Spitzenkandidaten gekürt. Die Delegierten des Parteitags in Nürnberg stimmten am Samstag einstimmig für die Nominierung des 56-Jährigen, der seit 2018 bayerischer Ministerpräsident ist. Söder hatte in seiner Rede als "klares Ziel" ausgegeben, die Landtagswahl zu gewinnen. Es dürfe "gerne auch ein bisschen mehr als 2018" werden.

Fortsetzung der Koalition angestrebt

Nach der Wahl wolle die CSU die Koalition mit den Freien Wählern fortsetzen, sagte Söder. Schwarz-Grün schloss er aus. Er betonte, dass Bayern seine "Lebensaufgabe" sei. "Hier gehöre ich her", formulierte Söder, der eine mögliche Kanzlerkandidatur bei der nächsten Bundestagswahl kürzlich definitiv ausgeschlossen hatte.

Söder zum CDU-Spitzenkandidaten für Bayern-Wahl gekürt

"Von harter Arbeit gut leben"

Als Ziele für die kommenden fünf Jahre definierte der Parteivorsitzende zum einen dauerhaften Wohlstand für alle. Menschen müssten "von harter Arbeit gut leben können". Weitere Ziele der CSU seien eine "gute Zukunft für die Jungen" und dass Bayern "sicher und solide" bleibe. Zudem sollten Natur und Landwirtschaft erhalten werden, ebenso die "bayerische Kultur und Lebensart".

Söder kündigte außerdem erneut drei Klagen an. Noch vor dem Sommer solle eine Klage gegen den Länderfinanzausgleich eingereicht werden. "Bayerisches Geld ist besser daheim aufgehoben als in Bremen oder anderswo", sagte er. Zudem will die CSU gerichtlich gegen das neue Bundestagswahlrecht vorgehen, das Söder verfassungswidrig nannte, außerdem gegen Regelungen der Erbschaftsteuer.

Auf ihrem Parteitag beschlossen die Delegierten zudem einstimmig ein neues Grundsatzprogramm unter dem Motto "Für ein neues Miteinander". Im Herbst will sich Söder - zwei Wochen vor der Landtagswahl am 8. Oktober - auf einem weiteren Parteitag im Amt des CSU-Vorsitzenden bestätigen lassen.

Harsche Kriik an Söder

In den Zeitungen der Funke-Mediengruppe wurde Söder von politischen Gegnern am Samstag scharf kritisiert. Er könne "Schlagzeilen produzieren, Versprechen brechen, sich selbst in den Mittelpunkt stellen", sagte die Grünen-Fraktionsvorsitzende im bayerischen Landtag, Katharina Schulze. "Was er nicht kann: Für saubere und günstige Energie sorgen, Kinder und Jugendliche in den Fokus rücken, konsequent das Klima schützen."

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