Mariupol: Schwangere und ihr Baby sterben bei Geburt

Mariupol: Schwangere und ihr Baby sterben bei Geburt
Die Überlebende der russischen Attacke auf eine Geburtsklinik unterlag den Folgen ihrer schweren Verletzungen.

Letzte Woche gingen die Bilder von der Geburtsklinik in Mariupol um die Welt. Russische Truppen hatten das Gebäude beschossen, Dutzende schwangere Frau mussten evakuiert werden. Eine Frau landete unwillkürlich im Vordergrund eines Fotos, das die Schrecken des Krieges zum Vorschein bringt. Sanitäter tragen die Hochschwangere auf einer Liege durch die Trümmer, sie hält sich, sichtlich benommen, an ihrem Bauch. Blutflecken sind auf ihrer Hose zu sehen.

Eben diese unfreiwillige Hauptdarstellerin einer grausamen Kriegsszene ist nun laut dem ukrainischen Außenministerium verstorben. Auch ihr ungeborenes Babys überlebte nicht. Auch die Nachrichtenagentur AP berichtet unter Berufung auf den behandelnden Arzt vom Tod der beiden.

AP-Reporter hatten die Frau ausfindig gemacht. Sie war demnach nach der Attacke in ein Krankenhaus am Stadtrand von Mariupol gebracht worden. Laut Arzt hatte die Schwangere bei dem Bombardement ein zermalmtes Becken und eine ausgerenkte Hüfte erlitten. Das Kind wurde via Kaiserschnitt geholt, zeigte aber keine Lebenszeichen. Die Versuche, die Mutter mit Wiederbelebungsmaßnahmen zu retten, scheiterten.

Kreml wirft Kiew Propaganda vor

Russland hatte den Ukrainern eine Provokation vorgeworfen. Das attackierte Gebäude habe nicht mehr als Geburtsklinik gedient, sondern sei zuletzt als Lager ultraradikaler Kämpfer des ukrainischen Bataillons Asow genutzt worden, behauptete Moskau.

Dem widersprachen auch die Vereinten Nationen. Prorussische Internetnutzer hatten die fotografierten Schwangeren, von denen eine als Beauty-Bloggerin arbeitete, als Schauspielerinnen bezeichnet.

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