Macrons hochriskanter Neuwahlpoker - warum tut er das?

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron
Nach der Schlappe bei der Europawahl lässt Frankreichs Präsident nun das nationale Parlament neu wählen - das kann für ihn arg schief gehen

Am Tag nach dem Donnerschlag widmete sich der französische Präsident nicht den Aufregungen der tagesaktuellen Politik, die er selbst ausgelöst hatte, sondern dem Gedenken. Genau 80 Jahre, nachdem die SS das Dorf Oradour-sur-Glane beim schlimmsten Massaker in Westfrankreich während des Zweiten Weltkriegs ausgelöscht hatte, besuchte er es an der Seite des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Eine direkte Anspielung an die chaotische Lage in Frankreich behielt er sich vor. 

Allerdings betonte Macron auf der Plattform X, er habe „Vertrauen in die Fähigkeit des französischen Volks, die beste Wahl für sich selbst und für die künftigen Generationen zu treffen“.

Damit nahm er Bezug auf die politische Krise, die auf seine Ankündigung vom Sonntagabend, die Nationalversammlung aufzulösen und Parlamentswahlen am 30. Juni und 7. Juli abzuhalten, folgte. Mit ihr zog er die Konsequenz aus dem enttäuschenden Ergebnis von nur 14 Prozent für sein Lager bei der EU-Wahl.

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