London-Terror: Zwei weitere Festnahmen

Forensische Untersuchungen an U-Bahngarnitur
Nach dem Anschlag auf eine Londoner U-Bahn sind nun insgesamt fünf Verdächtige in Gewahrsam.

Bei der Suche nach den Drahtziehern des Londoner U-Bahn-Anschlags hat die britische Polizei inzwischen fünf Verdächtige festgenommen. Drei Männer wurden in der walisischen Hafenstadt Newport festgesetzt: ein 30- und ein 48-Jähriger am Mittwoch in der Früh und ein 25-Jähriger am Dienstagabend, wie Scotland Yard mitteilte.

Zwei Männer waren schon einen Tag nach dem Anschlag mit 30 Verletzten in London und Dover festgenommen worden.

Nachbarn beschrieben den 25-jährigen Verdächtigen als netten, gläubigen Muslim, der seit vielen Jahren in Newport lebt. Weitere Wohnungen sollten Scotland Yard zufolge durchsucht werden.

Viele Verletzte

Bei dem Anschlag am vergangenen Freitag war eine selbst gebaute Bombe in einer voll besetzten Londoner U-Bahn nahe der oberirdischen Haltestelle Parsons Green explodiert. Durch den Feuerball und im anschließenden Gedränge erlitten viele Menschen Verletzungen. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) reklamierte den Anschlag für sich. Experten zweifeln die Urheberschaft des IS allerdings an.

Es handelte sich um den fünften Anschlag in Großbritannien seit März. Insgesamt wurden bei dieser Serie 35 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt.

Ein 21-Jähriger war am Samstag in London festgenommen worden. Er soll aus Syrien stammen. Am selben Tag hatten Sicherheitskräfte einen 18-Jährigen im Abreisebereich des Hafens von Dover festgesetzt; er soll ein irakischer Flüchtling sein.

Beide Männer sollen zeitweise als Pflegekinder bei einem älteren Ehepaar in Sunbury-on-Thames südwestlich von London gewohnt haben. Die britische Königin Elizabeth II. hatte dem Paar für seinen jahrzehntelangen Einsatz für Kinder, darunter auch Flüchtlinge, einen Orden verliehen.

Entwarnung nach Paketfund

Die Londoner Polizei riegelte unterdessen am Mittwoch einen Bereich der Moorgate und der Liverpool Street im Finanzdistrikt der britischen Hauptstadt vorübergehend ab. Es hatte Berichte über ein verdächtiges Paket dort gegeben. Das Objekt stellte sich als harmlos heraus; die Sperre wurde wieder aufgehoben.

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