USA

Lichtmans Schlüssel: Warum Trump Präsident wird

Donald Trump bei einer Wahlveranstaltung in Pennsylvania
Ein US-Professor hat ein Analysesystem entwickelt, mit dem er jede Wahl seit den 80ern richtig vorhersagen konnte.

Prof. Allan Lichtman ist Professor für Geschichte an der American University. Das besondere an ihm: Seit 1984 hat er jeden Ausgang einer US-Präsidentenwahl korrekt vorausgesagt.

Er hat einen 13-Punkte-Schlüssel ausgearbeitet, indem er alle US-Wahlen von 1860 bis 1980 analysiert hat. Das System scheint zu funktionieren, hat er doch von 1984 bis 2012 jede Wahl richtig vorausgesagt.

Seine Voraussage: Trump

Der Ausgang der Wahl am 8.November ist, so räumt er ein, besonders schwierig vorherzusagen. Mit seinem Schlüssel hat er aber festgestellt, dass die Wahl auf Donald Trump fallen müsste.

In einem Gespräch mit der Washington Post erklärt Prof. Lichtman, was sein Schlüssel in Hinblick auf die bevorstehende Wahl sagt. Er arbeitet mit "richtig" und "falsch" Antworten: Sollten sechs oder mehr Antworten mit falsch beantwortet werden - heißt, gegen die regierende Partei, in diesem Fall die Demokraten - verliert die betreffende Partei die Wahl.

Die erste Frage lautet z.B., ob der amtierende Präsident nochmals antritt - das ist nicht der Fall. Eine andere Frage klärt, ob der Kandidat oder die Kandidatin charismatisch erscheint. Auch das ist im Fall Hillary Clinton mit Nein zu beantworten, erklärt der Professor.

Gleichzeitig räumt Lichtman ein, dass ein Donald Trump die Wahl besonders schwierig vorherzusagen macht, denn einen Kandidaten wie ihn hat es seit 1984 nicht gegeben, so Lichtman.

Johnson als Zünglein an der Waage?

Derzeit sprechen fünf der 13 Punkte gegen die Demokraten (angefangen von der Nicht-Wiederkandidatur von Obama bis zu den fehlenden Erfolgen in der Außenpolitik). Noch ein Punkt gegen sie und dann war es das für Hillary Clinton (zumindest nach dem Lichtman-System). Und dieser "entscheidende" Punkt könnte das Abschneiden eines dritten Kandidaten wie Gary Johnson sein.

Sollte einer der unabhängigen Kandidaten mehr als 5 Prozent erreichen, wäre das der nächste Minuspunkt für die regierende Partei. Und Johnson liegt in den Umfragen derzeit bei 14 Prozent.

Tatsächlich sehen die letzten Meinungsumfragen Trump und Clinton immer näher zusammenrücken. Nicht, weil Trump so rasant aufholen würde, sondern weil Clinton immer mehr an Zustimmung verliert, so Prof.Lichtman.

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