Kurz begrüßt Bidens Engagement zu internationalen Kooperation

++ HANDOUT ++ UNO-VOLLVERSAMMLUNG IN NEW YORK: KURZ / VAN DER BELLEN / SCHALLENBERG
Der Bundeskanzler, der Österreich als "Vorbild" in Sachen Klimaschutz sieht, zeigt auch mit Klima-Appell von UN-Chef Guterres zufrieden.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat sich am Dienstag in New York nach der Rede von US-Präsident Joe Biden bei der UNO-Generaldebatte in New York erfreut gezeigt, dass die "USA ein klares Commitment zum Multilateralismus" abgegeben haben. Im Gespräch mit der APA drückte der Bundeskanzler auch seine Zufriedenheit aus, dass UNO-Generalsekretär António Guterres seinen Auftritt genützt habe, um den Staaten "ins Gewissen zu reden, was den Kampf gegen den Klimawandel betrifft".

Biden betreffend lobte der Bundeskanzler, dass dieser Signale zur "internationalen Zusammenarbeit" gegeben habe. Die Notwendigkeit zur internationalen Kooperation "wird eher mehr als weniger werden", betonte Kurz. Auch in "Richtung China" habe es eher versöhnliche Töne gegeben, freute sich der Bundeskanzler. "Da ist nicht Öl ins Feuer gegossen worden und das finde ich persönlich gut, denn was wir sein einiger Zeit erleben, ist natürlich ein Wettlauf zwischen den USA und China um die globale Vorherrschaft." Da eine Zuspitzung zu erfahren, wäre "insbesondere für uns ins Europa denkbar schlecht". Daher sei er froh, dass es "vom amerikanischen Präsidenten eher versöhnliche Töne gegeben hat".

"Klimaschutz-Vorbild" Österreich

Zum Thema Klimaschutz stellte Kurz zudem die positive Rolle Österreich in den Vordergrund: "Österreich ist ein kleines Land, aber wir sind in vielen Bereichen gut aufgestellt und Vorbild." Österreich sei ein Land, "das auf Atomstrom schon lange verzichtet und bald 100 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren Energien gewinnt". Allerdings würden weltweit nur "zwei Promille der Emissionen" aus Österreich kommen, rechnete der Kanzler vor.

"Es ist gut, dass wir ambitioniert sind, aber wenn anderswo auf der Welt nicht mitgegangen wird, nutzt das alles nichts." Daher sei es gut, dass UNO-Generalsekretär António Guterres mehr Aktivitäten eingefordert habe. Je eher große Länder wie die USA oder China, welche "die Masse der Emissionen auslösen, da Beiträge leisten" würden, desto eher "kann dieser globale Kampf gewonnen werden."

Treffen am Mittwoch

Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Sebastian Kurz und Außenminister Alexander Schallenberg kommen Mittwoch Mittag (Ortszeit) im Rahmen der 76. UNO-Vollversammlung mit Generalsekretär António Guterres zusammen. Bei dem Treffen im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York sollen "aktuelle Fragen" erörtert werden. Schwerpunkte des multilateralen Treffens sind generell Themen wie die Coronakrise, die Klimakrise und Afghanistan.

Weiters stehen für Österreichs Staatsspitze noch bilaterale Treffen an. Van der Bellen konferiert zudem mit dem UNO-Sondergesandten für Klimaschutz Mark Carney. Kurz trifft den ehemaligen US-Außenminister Henry Kissinger (98) und nimmt an einem "Financing Roundtable" teil. Zudem wird bei der UNO-Vollversammlung ein Online-Gipfel zu Covid-19 mit US-Präsident Joe Biden abgehalten.

Die Vollversammlung ist das Parlament der Vereinten Nationen, in dem jedes Mitgliedsland eine Stimme hat. Die Sitzungsperioden dauern rund ein Jahr. Höhepunkt ist jeden September die Generaldebatte der Vollversammlung, zu der üblicherweise Staats- und Regierungschefs aus aller Welt anreisen.

 

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