Kuba: Mit allen Mitteln gegen neue Proteste
Kurz vor geplanten neuen Protesten gegen die sozialistische Regierung auf Kuba, versucht die, diese mit allen Mitteln möglichst klein zu halten. Man will eine Eskalation wie heuer im Sommer verhindern, als Zehntausende auf die Straße im ganzen Land gingen und es zu Massenverhaftungen kam. So ist ein prominenter Regierungskritiker nach Angaben der Opposition quasi in den Hausarrest gezwungen worden. Der Theater-Autor Yunior García Aguilera sei von Polizisten in Zivil am Sonntag daran gehindert worden, allein mit einer weißen Rose durch die Hauptstadt Havanna zu marschieren.
Härte gegen Medien
Auch gegen möglicherweise kritische Berichterstattung im Ausland geht man mit demonstrativer Härte vor. So wurde den Journalisten der spanischen Nachrichtenagentur Efe kollektiv die Akkreditierung entzogen. Eine Maßnahme, wie es sie laut Efe bisher noch nie gegeben hat. Die Agentur hatte kürzlich ein Interview mit Garcia Aguilera veröffentlicht.
Das Fenster der Wohnung des kritischen Autors wurde außerdem mit einer kubanischen Fahne verhängt, wie auf Fotos zu sehen war. Die Protestkundgebungen, zu denen die Oppositions-Plattform „Plataforma Archipielago“ aufgerufen hat, sollen trotz eines Verbots an diesem Montag in Havanna und anderen Städten der Karibikinsel stattfinden.
Demos für die Regierung
Am 11. Juli war es in Kuba spontan zu den größten Massenprotesten seit Jahrzehnten gekommen. Es gab Hunderte Festnahmen. Die Regierung schickte im Anschluss wieder Tausende Menschen auf die Straße, die für sie demonstrierten. Eine Taktik, die das Castro-Regime seit vielen Jahren anwendet, um Gegner mundtot zu machen.
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