Wie bei Impfstoffen: EU will gemeinsam Artilleriemunition kaufen

Wie bei Impfstoffen: EU will gemeinsam Artilleriemunition kaufen
Die Munitionsdepots leeren sich, außerhalb der EU wird der Markt knapp – nun will Brüssel das Gespräch mit Rüstungsfirmen suchen.

Von „Granatenhunger“ spricht der Chef der russischen Söldnertruppe „Wagner“, Jewgeni Prigoschin, wenn er dem Kreml vorwirft, seine Kämpfer nicht ausreichend mit Artilleriemunition zu versorgen. Ein Hunger, der auch auf der ukrainischen Seite grassiert: Zwischen 2.000 und 7.000 Stück Artilleriemunition verschießen die ukrainischen Streitkräfte pro Tag. Etwa 1.300 produzieren die USA (500) und die EU (bis zu 800) gemeinsam täglich – maximal.

Gleichzeitig leeren sich die Munitionsdepots vieler Staaten bedrohlich, Dänemark spendete etwa im Jänner seine gesamten 19 „Caesar“-Haubitzen. Genau deren Munition – 155-Millimeter-Granaten – droht auszugehen. Dem will die EU durch eine gemeinsame Beschaffungsinitiative entgegentreten, doch zuerst die Ukraine unterstützen: Eine rasche Lieferung der 155-mm-Munition im Wert von einer Milliarde Euro soll „so rasch wie möglich“ erfolgen, im Anschluss soll die Europäische Verteidigungsagentur EDA für die EU-Mitgliedsstaaten Munition beschaffen – ähnlich wie bei den Impfstoffanschaffungen während der Corona-Pandemie.

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